Kriegsbilder Güterbahnhof Köln Gereon - Einmarsch US-amerikanischer Soldaten

Veröffentlicht am 17. April 2022
Kriegsbilder Güterbahnhof Köln Gereon - Einmarsch US-amerikanischer Soldaten

Das Kriegsbild zeigt einen von Fliegerbomben umgeworfenen Güterwaggon im ehemaligen Güterbahnhof Köln Gereon, der im Jahre 1859 als „Central-Güter-Bahnhof“ erbaut wurde. Ferner ist im Hintergrund das Hansahochhaus am Hansaring zu erkennen, eines der ersten Hochhäuser in Deutschland. Der Güterbahnhof lag nordwestlich des Gereonswalls auf dem Gereonsfeld, welches im 19. Jahrhundert noch außerhalb der Kölner Stadtgrenzen lag.

Durch eine massive Erweiterung des Güterbahnhofs ab dem Jahre 1888 entstanden zwischen dem heutigen Hauptbahnhof und dem heutigen S-Bahn-Haltepunkt Hansaring mehrere große Lager- und Umladehallen sowie Ladestraßen. Westlich davon entstand sogar ein Bahnbetriebswerk. Der Hauptzweck des Bahnhofs Gereon lag in der Versorgung der örtlichen Kleinbetriebe mit Einzelwaggons sowie im Empfang, im Versand und im Umladen von Stückgut.

Bis in die 1970’er Jahre war der Güterbahnhof durch seine zentrumsnahe Lage ein wichtiges Element in der Eisenbahninfrastruktur in Köln. Doch mit dem zunehmenden LKW-Verkehr verlagerte sich gerade der Transport kleinerer Güter von der Schiene auf die Straße. Schlußendlich sank damit die die Nachfrage nach Stückgut-Bahntransporten, so dass die Deutsche Bundesbahn bzw. Deutsche Bahn AG in den 1990‘er Jahren den Stückgutverkehr gänzlich einstellte.

Da sich diese Entwicklung schon in den 1980‘er Jahren klar abzeichnete, wurde beschlossen, den Güterbahnhof Gereon stillzulegen. Er wurde im Jahre 1987 fahrplanmäßig außer Betrieb genommen und im Jahre 1990 gänzlich stillgelegt und abgebaut. Auf der enormen Fläche von knapp 200.000 m² entstand in den 1990‘er Jahren ein neuer Stadtteil, der sogenannte Mediapark.

Künstlich nachkoloriertes Kriegsbild

Das Kriegsbild zeigt einen von Fliegerbomben umgeworfenen Güterwaggon im ehemaligen Güterbahnhof Köln Gereon, der im Jahre 1859 als „Central-Güter-Bahnhof“ erbaut wurde.

Bildcode: 392BG190


Das historische Photo gehört definitiv nicht zur Sammlung der „Trolley Mission“, da es sich um keine Luftaufnahme handelt. Allerdings ist bislang von Markus Lenz noch nicht erschöpfend erforscht worden, inwiefern normale Bilder, also Fotos, die nicht aus der Luft, sondern vom Boden aus erstellt worden sind, eventuell doch im Zusammenhang mit der „Trolley Mission“ stehen könnten.

In den Berichten der 392. Bomb Group Memorial Association, aber auch in Jahrbüchern anderer Veteranenverbände ist nachzulesen, dass es auch sogenannte „Cook‘s Tours“ gab, also Besuche zerstörter deutscher Städte zu Fuß. Der Name „Cook‘s Tours“ leitet sich vom britischen Tourismus-Pionier Thomas Cook und seinem gleichnamigen Reiseunternehmen ab. So wurden die Besuche zerstörter deutscher Städte - in Analogie zu den bekannten Tourismusangeboten - als eine Art „Sightseeing“, also Besichtigung bzw. Städtetour, aufgefaßt.

Im vorliegenden Fall scheint das auf dieser Internetseite dargebotene Kölner Kriegsbild den Einmarsch US-amerikanischer Soldaten im März 1945 zu dokumentieren. Nachdem die letzten Luftangriffe auf Köln am 2. März 1945 den deutschen Widerstand vor der Eroberung der Stadt brechen sollten, rückten US-amerikanische Truppen weiter auf Köln vor. Am 5. März 1945 begann die Besetzung des linksrheinischen Teils der Stadt. Am 6. März 1945 sprengte die Wehrmacht die Hohenzollernbrücke, um den Vormarsch der US Armee in den rechtsrheinischen Teil der Stadt zu erschweren. Wenige Tage später wurde mit Hilfe von Ponton- und Schwimmbrücken schließlich auch das rechtsrheinische Köln erobert, so dass Köln am 14. April 1945 vollständig besetzt war.

Obgleich dieses Bild und weitere Aufnahmen, die vom Boden aus erstellt worden sind, nicht zur „Trolley Mission“ gehören dürften, lassen sich so viele außergewöhnlich seltene Ansichten von Köln entdecken, dass die historischen Photos trotzdem auf diesem Internetportal archiviert werden sollen, um sie der Nachwelt zu erhalten.

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Privatleute, Stadtarchive sowie Unternehmen können dieses Luftbild und alle anderen Luftaufnahmen der „Trolley Mission“ in der vollen Bildauflösung ohne Kopierschutz und ohne Wasserzeichen lizensieren lassen. Mit einer Nutzungslizenz können die Luftbilder in Büchern, in Zeitschriften, in Fernsehdokumentationen, in Ausstellungen sowie in sonstigen Online-/Offline-Veröffentlichungen verwendet werden. Sie erhalten Digitalbilder in den Formaten JPEG und TIFF in der größtmöglichen Bildqualität mit authentischer Provenienz der Bilder. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Rubrik „Download“.

Sind Sie auf der Suche nach zeitgenössischer Literatur und nach Büchern sowie insbesondere Bildbänden, in denen der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit fotographisch dokumentiert sind, dann nutzen Sie bitte die Rubrik „Literatur (Bildbände)“; dort sind mehrere Dutzend Autoren und Buchtitel aufgeführt, darunter Literaturquellen über den Luftkrieg bzw. Bombenkrieg in Deutschland.

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Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

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