Die Luftaufnahme wurde von der US Air Force am 10. April 1959 erstellt und zeigt den Potsdamer Platz sowie den Leipziger Platz in Berlin. Das Luftbild, das vermutlich aus Zufall aus dem rechten Cockpit-Fenster erstellt worden ist, dokumentiert den Zustand des ehemaligen Regierungsviertels in Berlin 14 Jahre nach Kriegsende.
Diese Filmaufnahmen in Farbe zeigen Deutschland bzw. die Amerikanische und Britische Besatzungszone sechs Jahre nach dem Kriegsende. Im Rahmen der luftfahrt- sowie militärhistorischen Forschung zur „Trolley Mission ist Markus Lenz auf bislang unbekannte Filmaufnahmen gestoßen, die im Spätsommer 1951 gedreht worden sind. Bei den Aufnahmen handelt es sich um eine Reise eines US-amerikanischen Staatsbürgers aus Kalifornien, der von Süddeutschland (Region Berchtesgaden, Obersalzberg) bis nach Norddeutschland (Flensburg) gefahren ist. Viele kulturelle Sehenswürdigkeiten, Menschen sowie Alltagsszenen wurden mit einer 16 mm Farbfilmkamera aufgezeichnet. Ein Großteil der Städte und Orte, an denen vor nun mehr 70 Jahren gedreht wurde, ist teilweise identifiziert worden.
Die historische Aufnahme zeigt die teilweise zerstörte Fassade der Reichskanzlei in Berlin entlang der Wilhelmstraße. Offiziell beauftragte Adolf Hitler im Januar 1938 Albert Speer mit einem Neubau entlang der benachbarten Voßstraße, um die Alte Reichskanzlei und den in den 1920’er Jahren errichteten Erweiterungsbau in der Wilhelmstraße gänzlich umzugestalten.
Die historische Aufnahme zeigt die Neue Reichskanzlei in Berlin und zwar jene Gebäudefront entlang der Wilhelmstraße, wo sich Adolf Hitler nachträglich einen Balkon installieren ließ, um Paraden abzunehmen. Das historische Foto stammt nicht aus der Sammlung der „Trolley Mission“, sondern wurde in einem Archiv US-amerikanischer Kriegsveteranen aufgefunden. Die Aufnahme dürfte wahrlich im Mai 1945 oder zumindest in der unmittelbaren Nachkriegszeit von Soldaten der US-amerikanischen Armee, die in Berlin stationiert waren, erstellt worden sein.
Auf dem Luftbild ist abermals der Rangier-, Güter- und Abstellbahnhof zwischen der Via Prenestina am oberen Bildrand und der Via degli Orti di Malabarba am unteren Bildrand zu erkennen. Das teilzerstörte Gebäude, das in der linken, unteren Bildhälfte zu sehen ist, existiert heute noch an der Kreuzung zwischen Via Enrico Cosenz und Via degli Orti di Malabarba.
Auf dem Luftbild ist der Rangier-, Güter- und Abstellbahnhof zwischen der Via Prenestina (oben) und der Via degli Orti di Malabarba (unten) zu erkennen. Das große Gebäude (Depot) in der rechten, oberen Bildhälfte ist auch heute am gleichen Standort vorhanden und beherbergt ein Waggonausbesserungswerk der Ferrovie dello Stato Italiane, also der Italienischen Staatseisenbahnen. Die Bahnlinie, die von links kommend nach rechts unten abzweigt, ist die Strecke zwischen Rom-Sulmona-Pescara. Die dahinter verlaufende Strecke war die alte Schnellfahrstrecke zwischen Rom und Neapel gewesen, die nur wenige hundert Meter weiter links im Hauptbahnhof „Roma Termini“ endet. Die Gebäude, die sich in der unteren Bildhälfte befinden, existieren heute nicht mehr. Hier, auf Höhe der Via di Casal Bertone, stehen heute moderne Neubauten.
Auf dem Luftbild ist im unteren Bildbereich der alte römische Aquädukt entlang der Via Casilina Vecchia zu sehen. Dahinter sind damals wie heute Lokwerkstätten, Abstellgleise und Ausbesserungswerke angesiedelt. Selbst die große Lagerhalle, die ganz unten rechts auszumachen ist, existiert heute noch. Im oberen Bildbereich befindet sich der Bahnhof „Roma Tuscolana“. Die Wohngebäude, die zwischen der Via delle Stazione Tuscolana und der Via Cittaducale zu sehen sind, existieren auch heute noch in fast unveränderter Form. Ebenso ist der auf der gegenüberliegenden Bildseite eindeutig zu erkennende Wasserturm auch heute noch vorhanden.