Möhnetalsperre nach dem Bombenangriff („Operation Chastise“) im Mai 1943

Veröffentlicht am 6. September 2023
Möhnetalsperre nach dem Bombenangriff („Operation Chastise“) im Mai 1943

Die historische Aufnahme zeigt die Möhnetalsperre nach dem Bombenangriff im Mai 1943. Die Arbeiten zum Bau der Talsperre begannen im Januar 1908. Für den Transport der Baumaterialien wurde sogar eine eigene Bahnstrecke errichtet. Der ehemalige Ort Kettlersteich versank vollkommen im neu angelegten Stausee. Das Dorf Delecke (Alt-Delecke) wurde ebenfalls zu großen Teilen geflutet. Ferner mußten dem geplanten Möhnesee 140 Bauernhöhe sowie 700 Einwohner weichen. Die feierliche Einweihung erfolgte am 12. Juli 1913.

Die Sperrmauer wurde im Rahmen der „Operation Chastise“ durch britische Bombenangriffe in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 stark beschädigt. Um die Abwehranlagen am Stausee zu umgehen, wurde eine Rollbombe abgeworfen. Diese Rollbombe hüpfte aufgrund ihres flachen Auftrittswinkels über das Wasser und konnte somit sprichwörtlich über die Torpedoabfangnetze herüberspringen. Anschließend prallte die Bombe gegen die Staumauer und sank ins Wasser, wo sie in einer Tiefe von etwa zehn bis 15 Metern explodierte.

Eine von mehreren in kurzer Folge abgeworfenen Bomben erreichte schließlich ihr Ziel und führte zur Beschädigung der Staumauer. Es entstand zunächst ein kleiner Riß, der sich durch den Druck der ausströmenden Wassermassen vergrößerte und schlußendlich ein großes Loch von mehr als 70 Metern Breite verursachte. Nach der starken Beschädigung wurde noch im Zweiten Weltkrieg der Wiederaufbau der Staumauer eingeleitet. Bereits fünf Monate nach dem Angriff stand die Sperre wieder zur Verfügung. Seitdem erstreckt sich der Möhnesee im heutigen Naturpark Arnsberger Wald, zwischen Soest im Norden und Arnsberg im Süden gelegen.

Heutige Ansicht

Möhnetalsperre 1943 und 2023

Quelle: Google Maps

United States Strategic Bombing Survey

Die historische Aufnahme stammt aus der Publikation „The effect of bombing on health and medical care in Germany (Medical Branch Report) - United States Strategic Bombing Survey“, die im Oktober 1945 vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium veröffentlicht wurde. Diese Publikation ist in der „National Library of Medicine“ als Digitalisat archiviert und gilt als gemeinfrei („public domain“). Das Digitalisat ist 76,8 MB groß und steht als PDF-Dokument kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung.

Das Foto stammt aus der oben genannten Publikation und gehört originär nicht zum Forschungsgebiet der „Trolley Mission“. Da die gesamte Publikation von der „National Library of Medicine“ als gemeinfrei („no known copyright restrictions“) klassifiziert wurde, können Sie das Bild nachstehend direkt herunterladen. Es gilt als „public domain“, also frei von bekannten Nutzungs- und Urheberrechten.

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Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

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