Industrieflughafen Nürnberg-Fürth und Bachmann, von Blumenthal & Co. Flugzeugbau Werke

Veröffentlicht am 18. April 2023
Industrieflughafen Nürnberg-Fürth und Bachmann, von Blumenthal & Co. Flugzeugbau Werke

Das Luftbild zeigt den Industrieflughafen Nürnberg-Fürth sowie die dort ansässigen Flugzeugwerke der Firma Bachmann, von Blumenthal & Co. KG. Im November 1938 erwarb die neu gegründete Bachmann, von Blumenthal & Co. KG das auf der Fürther Hardhöhe gelegene Zweigwerk der Gothaer Waggonfabrik und begann mit der Produktion von Flugzeugkomponenten.

Für das Flugzeugwerk wurden zahlreiche zusätzliche Gebäude sowie ein befestigtes Rollfeld mit einer Länge von 1.660 Metern und einer Breite von 50 Metern angelegt. Das Hauptwerk befand sich an der Würzburger Straße. Daneben entstand ein vierstöckiges Gebäude, welches vom Reichsluftfahrtministerium als zentrales Lager für Flugzeug-Bauteile genutzt wurde. Dieses Gebäude steht als einziges heute noch und wird gegenwärtig von einem Möbelhaus genutzt.

Nachdem ursprünglich Bau und Reparatur der Junkers Ju 87 im Mittelpunkt der Tätigkeiten der Firma Bachmann, von Blumenthal & Co. KG stand, wurde ab dem Jahre 1940 eng mit der Firma Messerschmitt in Augsburg zusammengearbeitet, um die Luftfahrzeugtypen Bf 110 und Me 210 sowie Me 410 zu reparieren. So entwickelte sich das Werk zu einem wichtigen Reparaturbetrieb für die Flugzeuge der Deutschen Luftwaffe. Schließlich wurde die Bachmann, von Blumenthal & Co. KG im Jahre 1943 in die Liste besonders kriegswichtiger Betriebe aufgenommen.

Mit der Eigenschaft, ein besonders kriegswichtiger Betrieb zu sein, wurden das Flugzeugwerk und sein Werksflughafen zum Angriffsziel der alliierten Bomber. Luftangriffe erfolgen im Februar 1944, im September 1944, im November 1944 sowie im April 1945, so dass Teile der Fertigungs- und Lagerstätten zerstört wurden. Am 19. April 1945 besetzten US-amerikanischen Truppen das Gelände, danach nutzte die United States Army Air Forces den Flugplatz unter der Bezeichnung „Advanced Landing Ground R-30“.

Im Jahre 1949 wurde eine provisorische Flugplatzverwaltung mit deutschem Personal eingerichtet, so dass der Industrieflughafen Nürnberg-Fürth bis in die 1950’er Jahre für den Warenverkehr via Luftfracht genutzt werden konnte. Zugleich wurden die Start- und Landebahn mit Stahlplatten verstärkt und um 160 Meter verlängert. Verwaltung, Funkstelle, Wetterberatung und Zoll wurden in einem Wohnhaus an der Flughafenzufahrt an der Würzburger Straße untergebracht.

Als der neue Flughafen Nürnberg-Kraftshof (Flughafen Nürnberg „Albrecht Dürer“) im April 1955 eröffnet wurde, endete der kommerzielle Flugbetrieb am Industrieflughafen. Das Gelände wurde noch bis ins Jahr 1957 von den Nürnberger und Fürther Segelfliegern als Sportflugplatz genutzt. Anschließend entstand eine Trabantenstadt, wie sie für die 1950’er Jahre typisch war, nämlich mit Wohnungen, mit einer Kirche, mit einer Schule, mit einer Stadtbücherei, mit einem Kindergarten sowie mit Einzelhandelsgeschäften.

Der neue Stadtteil auf der Hardhöhe wurde Mitte der 1960’er Jahre fertiggestellt, so dass heute nur noch ein Grünstreifen, der sich auf der Position der ehemaligen Start- und Landebahn befindet, an den einstigen Flughafen erinnert. Ferner ist das zentrale Lager der Luftwaffe erhalten gebliebene, das heute - wie bereits erwähnt - als Möbelhaus dient. Die Firma Bachmann, von Blumenthal & Co. KG stand auf der Demontageliste des Alliierten Kontrollrates und wurde in den 1950’er Jahren aufgelöst.

Ehemaliger Industrieflughafen auf der Hardhöhe

Industrieflughafen Nürnberg-Fürth

Quelle: Wikipedia/Nuricom1

Künstlich nachkolorierte Luftaufnahme

Das Luftbild zeigt den Industrieflughafen Nürnberg-Fürth sowie die dort ansässigen Flugzeugwerke der Firma Bachmann, von Blumenthal & Co. KG.

Bildcode: USASC-430

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Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

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