Die Luftaufnahme zeigt den ehemaligen US-amerikanischen Soldatenfriedhof, der im September 1944 für die während der Operation Market Garden gefallenen Soldaten der 82. Luftlandedivision („82nd Airborne Division“) angelegt wurde. Der Friedhof befindet sich etwa vier Kilometer von Nijmegen entfernt und liegt unmittelbar an der Nationalstraße zwischen Nijmegen und Mook hinter der ehemaligen Brauerei „Landgoed Bergzicht“. Das Luftbild wurde von Frau Luise Kreckel identifiziert - vielen Dank!
Die Militärgeschichtsschreibung schwankt zwischen Erfolg und Desaster, was die Operation Market Garden betrifft: Die kombinierte Luft-Boden-Operation der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, die zwischen dem 17. und 27. September 1944 in den niederländischen Provinzen Noord-Brabant und Gelderland stattgefunden hatte, verfolgte das Ziel, den deutschen Westwall zu umgehen und den britischen sowie amerikanischen Truppen einen raschen Vorstoß ins Deutsche Reich zu ermöglichen.
Im Rahmen der Luftlandeoperation „Market“ wurden insgesamt 39.620 Fallschirmjäger hinter den feindlichen Linien abgesetzt, die eigentlich bis nach Arnheim vorstoßen sollten. Allerdings stießen die Alliierten auf heftigen Widerstand der Wehrmacht, so dass es zu hohen Verlusten gekommen ist. Dies hatte wiederum zur Folge, dass der von den Fallschirmjägern vermeintlich erhoffte Korridor bis Arnheim, nun auch die Operation „Garden“ in zeitlicher Hinsicht mißglücken ließ, da geplant war, die britischen Streitkräfte, die noch am belgischen Maas-Schelde-Kanal lagen, ebenfalls bis zum Rhein vorrücken zu lassen.
Schlußendlich konnten die Alliierten zwar die Frontlinie von Belgien gen Norden verschieben, aber das geplante Ziel, die deutschen Verteidigungslinien zu durchbrechen und bis zum Rhein durchzumarschieren, wurde nicht erreicht. Unglücklicherweise entstanden damit zwei neue Frontabschnitte, in denen vorerst nur die amerikanischen Luftlandedivisionen gegen die Wehrmacht kämpfen konnten, was wiederum zu erheblichen Verlusten führte. Um die entstandenen Fronten halten zu können, wurden außerdem amerikanische und britische Einheiten von ihren ursprünglichen Standorten bei Aachen und aus dem Ardennengebiet verlagert. Damit ergab sich in den Ardennen jedoch eine extreme Schwachstelle der Alliierten, die von der deutschen Wehrmacht erkannt und militärstrategisch ausgenutzt wurde. Letztlich führten die Fehler der Operation Market Garden damit direkt zur deutschen Ardennenoffensive.
Während die britischen Streitkräfte 13.785 gefallene Soldaten nach der Operation Market Garden zu beklagen hatten, waren es auf Seiten der amerikanischen Armee immerhin 3.664 gefallene Soldaten, die unweit der Landezonen des Operationsgebietes eine vorläufig letzte Ruhestätte finden sollten. Aus diesem Grund wurde der „Molenhoek - United States Military Cemetery“ bzw. „Amerikaanse Begraafplaats Molenhoek“ geschaffen. Anfänglich wurde nur ein Holzstab mit Namensschild des Gefallenen auf das Grab gelegt. Später ersetzten Holzkreuze die Holzstöcke und es wurden Kieswege und Zäune angelegt. Es gab 836 Holzkreuze auf dem Friedhof, der jedoch nur „temporär“ angelegt wurde.
Quelle: Google Maps
Im November 1947 wurde beschlossen, die gefallenen Soldaten, die in Molenhoek begraben waren, ab Mai 1948 zum Soldatenfriedhof Margraten, etwa 15 Kilometer südöstlich von Maastricht entfernt, zu überführen bzw. zurück in die Vereinigten Staaten zu holen, um sie dort zu bestatten. An den alten Soldatenfriedhof erinnern heute nur noch Gedenktafeln und gartenähnliche Parkanlagen.
Bildcode: USASC-42
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