Das Luftbild ist eventuell eine Vergrößerung der bereits vorhandenen Luftaufnahme mit dem Bildcode USASC-346 und zeigt von der Meeresseite her aufgenommen den Hafen von Ancona in Italien. In der unteren, linken Bildhälfte ist der Dom „Cattedrale di San Ciriaco“ zu sehen, der auf einem Hügel direkt oberhalb des Hafens im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Die beiden runden Gastanks oder Öltanks am Hang sind sogar heute noch vorhanden.
In der unteren, rechten Bildhälfte, wo das gekenterte Schiff im Hafenbecken liegt, ist der „Arco di Traiano“, ein römischer Ehrenbogen, zu erkennen, der zwischen 100 und 115 nach Christus zu Ehren des Kaisers Trajan errichtet wurde. In der oberen, rechten Bildhälfte verlaufen die Via Rupi di Via XXIX Settembre sowie die Eisenbahngleise, die zur Hafenbahn gehören. Ganz an der Spitze ist die „Porta Pia“ zu sehen. Die Porta Pia ist ein antikes Tor zur Stadt Ancona, das zwischen 1787 und 1789 auf Geheiß von Papst Pius VI. erbaut worden ist. Das Tor bildete seinerzeit einen neuen Zugang zur Stadt und war mit den Mauern verbunden, die zur Zitadelle hinaufführten.
Herr Michael Schmitz konnte dankenswerterweise über die englische und italienischen Wikipedia-Seiten herausfinden, dass es sich bei den beiden zerstörten Schiffen im Hafen um den Kreuzer der „Capitani Romani“ Klasse mit dem Namen „Ottaviano Augusto“ (gekentert) bzw. um die königliche Yacht „Savoia“ handelt, die im Hafen vor Anker liegend versenkt wurde.
Anmerkung: Das Luftbild der königlichen Yacht „Savoia“ ist vom „San Diego Air & Space Museum“ mit dem Hinweis „no known copyright restrictions“ versehen. Es gilt somit als „public domain“ bzw. frei von bekannten Nutzungs- und Urheberrechten.
In Archiven US-amerikanischer Kriegsveteranen tauchte u.a. auch ein Konvolut von Luftaufnahmen auf, welche die italienische Hafenstadt Ancona an der Adria zeigen. Diese Luftbilder dürften wohl kaum im Zusammenhang mit der „Trolley Mission“ stehen, obgleich aus den ersten Flugplänen hervorgeht, dass auch andere Städte außerhalb Deutschlands überflogen wurden, die später auf der bekannten „Nordroute“ oder „Südroute“ nicht berücksichtigt worden sind.
Vermutlich dokumentieren diese Luftaufnahmen die Zerstörung der Stadt, die während der „Schlacht um Ancona“ durch alliierte Streitkräfte verursacht wurde. Im Zeitraum von 1943 bis 1944 ist Ancona mehrfach durch die US Air Force bombardiert worden, um das Vorstoßen der alliierten Bodentruppen gen Norditalien vorzubereiten. Nicht nur heute, sondern bereits damals schon, war der Hafen von Ancona einer der wichtigsten Fährhäfen an der Adriaküste. Aufgrund dieser strategischen Bedeutung wurde Ancona zunächst von der Wehrmacht besetzt. Um den Widerstand der deutschen Truppen zu brechen und um das Vorrücken der US Armee von Süditalien nach Norditalien zu ermöglichen, wurde Ancona häufig zum Ziel alliierter Luftangriffe.
Die Bombardierung von Ancona bestand aus einer Reihe von Angriffen der US-Luftwaffe während des Zweiten Weltkrieges. Die Angriffe forderten schwere Opfer unter der Zivilbevölkerung und zerstörten mehr als zwei Drittel der Stadt. Als Italien von Juni 1940 bis September 1943 Teil der sogenannten „Achsenmächte“ war, wurde Ancona nie bombardiert, da es außerhalb der Reichweite der britischen Bomber im Vereinigten Königreich und der amerikanischen Bomber, die in Nordafrika stationiert waren, lag.
Ab September 1943 führte der Vormarsch der Alliierten in Süditalien jedoch dazu, dass die Stadt immer mehr in die Reichweite der alliierten Luftstreitkräfte kam, so dass der erste Luftangriff auf Ancona am 16. Oktober 1943 erfolgte. Der zweite Angriff fand am 1. November 1943 statt. Ziele der Bomben waren eigentlich der Rangierbahnhof und die Werft im Hafen, aber ein großer Teil der Bomben traf die Stadt und ihre historischen Gebäude. Einschließlich kleinerer Angriffe war Ancona von mehr als 130 Luftangriffen betroffen.
Am 18. Juli 1944 wurde Ancona von den Alliierten befreit, womit die Angriffe ein Ende fanden. Zu diesem Zeitpunkt waren 2.783 Gebäude zerstört und 6.381 schwer beschädigt. Die Altstadt, die sich um den Hafen herum erstreckt, wurde fast vollständig zerstört. Es dauerte bis weit in die 1960’er Jahre bis sich die Situation wieder normalisiert hatte.
Quelle: Google Maps
Bildcode: USASC-351
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