Reichsluftfahrtministerium in der Wilhelmstraße an der Ecke zur Niederkirchnerstraße (Prinz-Albrecht-Straße) in Berlin 1945

Veröffentlicht am 16. August 2023
Reichsluftfahrtministerium in der Wilhelmstraße an der Ecke zur Niederkirchnerstraße (Prinz-Albrecht-Straße) in Berlin 1945

Auf der historischen Aufnahme ist das ehemalige Reichsluftfahrtministerium in der Wilhelmstraße in Berlin zu sehen. Das Foto mit Blickrichtung gen Norden zeigt die Ecke zur Niederkirchnerstraße, die damals Prinz-Albrecht-Straße hieß. Heute ist in diesem monumentalen Bürogebäude, das als „Detlev-Rohwedder-Haus“ bezeichnet wird, das Bundesministerium der Finanzen untergebracht.

Ursprünglich stand auf dem Gelände das Gebäude des Preußischen Kriegsministeriums, das nach dem Ende des Ersten Weltkrieges aufgelöst wurde. Der Gebäudekomplex wurde in der Folgezeit vom Reichswehrministerium und vom Berliner Arbeitsgericht genutzt. Im Jahre 1933 ging das Grundstück an das neu gegründete Reichsluftfahrtministerium über.

Weil der alte Gebäudekomplex in Größe und Aussehen nicht dem Repräsentationsbedürfnis des Reichsministers der Luftfahrt, Hermann Göring, entsprach, wurde nach Plänen des Architekten Ernst Sagebiel ein Neubau mit über 2.000 Büroräumen errichtet. Es entstand das damals größte Bürogebäude Berlins - ein herausragendes Beispiel für die monumentale Architektur im Nationalsozialismus.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nutzte die Sowjetische Militäradministration das kaum beschädigte Gebäude als Sitz der Deutschen Zentralverwaltungen. Es wurde Tagungsort des Deutschen Volksrats, der am 7. Oktober 1949 durch Inkraftsetzung der Verfassung die DDR gründete und sich als provisorische Volkskammer konstituierte. Mit Gründung der DDR wurden die Zentralverwaltungen in Ministerien umgewandelt, so dass der Bau offiziell als Haus der Ministerien bezeichnet wurde.

Nach der deutschen Wiedervereinigung bezog das Bundesfinanzministerium das Gebäude, das vorerst jedoch nur als Außenstelle genutzt wurde. Von 1991 bis 1994 befand sich hier die Zentrale der Treuhandanstalt, daher die Umbenennung nach dem Präsidenten der Treuhandanstalt in „Detlev-Rohwedder-Haus“. Bis zum Jahre 1999 wurde der Gebäudekomplex grundlegend umgebaut und renoviert. Seit dem Jahre 1999 ist das Gebäude, das vollständig unter Denkmalschutz steht, der erste Dienstsitz des Bundesministeriums der Finanzen.

Das historische Foto stammt vermutlich nicht aus der Sammlung der „Trolley Mission“, sondern wurde in einem Archiv US-amerikanischer Kriegsveteranen aufgefunden. Die Aufnahme dürfte wahrlich im Mai 1945 oder zumindest in der unmittelbaren Nachkriegszeit von Soldaten der US-amerikanischen Armee, die in Berlin stationiert waren, erstellt worden sein. Obgleich es sich also nicht um ein originäres Bild der „Trolley Mission“ handelt, soll dieses historische Bilddokument auf dieser Internetseite archiviert werden, um es der Nachwelt zu erhalten. Die Aufnahme wurde von Herrn Matthias Kloß sowie von den Mitgliedern des Vereins Berliner Unterwelten identifiziert - vielen Dank!

Heutige Ansicht

Wilhelmstraße an der Ecke zur Niederkirchnerstraße (Prinz-Albrecht-Straße) in Berlin

Quelle: Google Maps

Künstlich nachkolorierte Aufnahme

Berlin 1945 - Reichsluftfahrtministerium in der Wilhelmstraße

Bildcode: USASC-415

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Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

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