Luftaufnahme Martin-Gropius-Bau in der Niederkirchnerstraße quer zur Stresemannstraße in Berlin

Veröffentlicht am 1. Februar 2024
Luftaufnahme Martin-Gropius-Bau in der Niederkirchnerstraße quer zur Stresemannstraße in Berlin

Das Luftbild zeigt den Verlauf der Niederkirchnerstraße (von oben nach unten) sowie die Trümmer und Ruinen des Martin-Gropius-Bau. Quer durch das Bild erstreckt sich die Stresemannstraße. Die Niederkirchnerstraße wurde nach Käthe Niederkirchner, einer kommunistischen Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, benannt. Bis Ende des Zweiten Weltkrieges hieß die Straße Prinz-Albrecht-Straße, wo u.a. die Gestapo-Zentrale, das Reichssicherheitshauptamt und Einheiten der SS angesiedelt waren.

Die Luftaufnahme aus dem Jahre 1962 läßt einige Gebäude erkennen, die heute noch existieren, so beispielsweise das ehemalige Preußische Abgeordnetenhaus (Bauwerk mit pyramidenförmigem Glasdach, links in der Bildmitte), das heute als Abgeordnetenhaus von Berlin den Sitz des Berliner Landesparlamentes beherbergt. Direkt gegenüber (Bauwerk mit zerstörtem pyramidenförmigem Glasdach, rechts in der Bildmitte) wurde im Jahre 1881 das Kunstgewerbemuseum errichtet, der heutige Martin-Gropius-Bau. Unter der heutigen Hausnummer Niederkirchnerstraße 7 ist es das einzige Gebäude, das auf dieser Straßenseite erhalten geblieben ist.

Weiterhin sind beispielsweise das Gebäude in der Stresemannstraße 128-130 erhalten, das heute das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz beherbergt, sowie das Detlev-Rohwedder-Haus, ein ein monumentales Bürogebäude, in der Wilhelmstraße. Ursprünglich war hier das Reichsluftfahrtministerium beherbergt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebäude Sitz der Deutschen Wirtschaftskommission, wo am 7. Oktober 1949 die DDR gegründet wurde. Fortan hieß das Gebäude „Haus der Ministerien“. Nach der Deutschen Einheit war es Sitz der Zentrale der Treuhandanstalt. Seit dem Jahre 1999 ist im Gebäude nun das Bundesministerium der Finanzen angesiedelt.

Nicht mehr erhalten ist das ehemalige Königliche Museum für Völkerkunde (Völkerkundemuseum), das direkt an der Kreuzung von Niederkirchner- und Stresemannstraße stand (Rundbau). Hier ist heute ein Parkplatz.

Heutige Ansicht via Google Maps

Die Luftaufnahme aus dem Jahre 1962 läßt einige Gebäude erkennen, die heute noch in Berlin existieren.

Quelle: Google Maps

Nachträglich kolorierte Aufnahme

Das Luftbild zeigt den Verlauf der Niederkirchnerstraße (von oben nach unten) sowie die Trümmer und Ruinen des Martin-Gropius-Bau. Quer durch das Bild erstreckt sich die Stresemannstraße.

Bildcode: BM-030

Technischer Hinweis:
Sollten Sie diese Aufnahme lizensieren wollen, so sei angemerkt, dass diese Luftaufnahme in einer Bildgröße von 20.760 x 17.078 Pixel digitalisiert worden ist, dies entspricht bei einer Druckauflösung mit 400 dpi einer Bildauflösung von etwa 131 x 108 cm.


Hinweis zur Provenienz

Dieses Luftbild stammt aus dem Forschungsprojekt „Berliner Luft“, das von John Provan und Markus Lenz im Juni 2020 initiiert wurde. Gegenstand der Forschungsarbeit war ein Konvolut historischer Luftaufnahmen von Berlin, darunter äußerst seltene Luftbilder der Berliner Mauer und des ehemaligen deutsch-deutschen Grenzverlaufes zwischen Ost-Berlin, West-Berlin und Brandenburg. Folglich hat die oben gezeigte Luftbildaufnahme nichts mit der „Trolley Mission“ zu tun. Aber aufgrund der vorliegenden Struktur dieser Internetseite war es ein recht einfacher Programmieraufwand, die Aufnahmen der „Berliner Luft“ in die Rubrik „Berliner Mauer“ mitaufzunehmen.

Eigentlich sind Bilder von Berlin im Grunde genommen nichts Besonderes, denn sie wurden millionenfach von Touristen erstellt; ebenso sind im Zeitraum vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989 tausendfach Fotos der Berliner Mauer erstellt worden. Aber Luftbilder der Berliner Mauer sowie Luftaufnahmen deutsch-deutscher-Grenzübergänge zwischen Berlin und Brandenburg sind hingegen eine absolute Besonderheit und Rarität!

Nachdem Berlin in die vier Sektoren der Vereinigten Staaten von Amerika, des Vereinigten Königreichs Großbritannien, Frankreichs und der ehemaligen Sowjetunion aufgeteilt wurde, konnten Luftbilder der deutsch-deutschen Grenze bis auf wenige Ausnahmen nur von Angehörigen des Bundesgrenzschutzes für interne Dienstzwecke bzw. vom Militärpersonal der Alliierten erstellt werden. Daher war die in der Bundesrepublik Deutschland bis 1990 gültige Genehmigungspflicht für Luftbildaufnahmen („Luftbildfreigabe“) für die hier vorliegenden Luftbilder nicht zutreffend, denn die Luftaufnahmen wurden vom US-amerikanischen Militär erstellt und entzogen sich damit der Rechtshoheit der Bundesrepublik Deutschland.

John Provan und Markus Lenz haben aus den Archiven der ehemaligen, mittlerweile geräumten deutschen Kasernen der US Army Unmengen an Bild- und Fotomaterial recherchiert, das zwischen 1945 und 1990 erstellt worden ist. Darunter befand sich auch das hier präsentierte Foto. Die Luftaufnahmen aus dem Forschungsprojekt „Berliner Luft“ dürften vermutlich von Militärangehörigen der „Berlin Brigade“ (United States Army) oder von Presseoffizieren aufgenommen worden sein, die für die Zeitung „The Stars and Stripes“ (Militärzeitung für die Truppen der US-amerikanischen Streitkräfte) tätig waren. Dies ist bislang der einzig logische Erklärungsansatz, warum jene Fotos, Dias und Bildnegative in den Archiven der in Deutschland stationierten US-amerikanischen Streitkräfte eingelagert waren.

Fast schon typisch für den Umgang mit Archivgut und aus der Forschung zur „Trolley Mission“ bekannt war der Umstand, dass jene historischen Luftbilder von Berlin nicht beschriftet waren. Einige markante Bauwerke, wie etwa das Brandenburger Tor oder der Berliner Reichstag sind für John Provan und Markus Lenz sofort erkennbar gewesen, so dass jene Luftaufnahmen sehr einfach identifiziert werden konnten. Ein Großteil des Konvolutes gab hingegen Anlaß zum Rätseln, welche Straßen, welche Gebäude oder welche Berliner Stadtteile seinerzeit aus der Luft abgelichtet worden sind. Einmal mehr - ähnlich wie bei der „Trolley Mission“ - war die freiwillige Mithilfe von Internetseitenbesuchern notwendig, um die Luftbilder korrekt verorten zu können. Diese interaktive „Internet-Kooperation“ fand im Zeitraum von Juni 2020 bis Dezember 2023 statt, so dass alle Luftaufnahmen mit Hilfe zahlreicher Internetseitenbesucher korrekt identifiziert worden sind. Allen voran gilt den Herren Michael Hermann, Wolfgang Schober und Lothar Weber, die eifrig bei der Bilderkennung mitgewirkt haben, ein sehr großer Dank!

Für das Jahr 2024 war nun die Herausgabe eines kleinen Buchleins (Bildband) mit jenen Aufnahmen unter dem Titel „Luftbilder der Berliner Mauer von 1945 bis 1990“ geplant. Als Markus Lenz jedoch die historischen Schwarz-Weiß-Luftbilder mit Hilfe künstlicher Intelligenz nachträglich kolorierte, und als dann noch aktuelle Satellitenbilder aus „Google Earth“ bzw. „Google Maps“ für einen Bildvergleich von „Damals und Heute“ herangezogen wurden, stand fest, dass man diese Art der Präsentation eigentlich nur sinnstiftend im Internet darstellen kann. Die Idee der Herausgabe eines Bildbandes, der aufgrund der Farbbilder mit extrem hohen Druckkosten verbunden wäre, wurde daher vorerst auf Eis gelegt. Es erscheint John Provan und Markus Lenz daher viel besser, sowohl der jüngeren als auch der älteren Generation jene historischen Luftaufnahmen von Berlin - mit Wasserzeichen und Kopierschutz - kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Wie auch bei den Bildern der „Trolley Mission“, haben Privatleute, Stadtarchive sowie Unternehmen die Möglichkeit, einzelne Luftaufnahmen aus dem Forschungsprojekt „Berliner Luft“ in der vollen Bildauflösung ohne Kopierschutz und ohne Wasserzeichen lizensieren zu lassen. Mit einer Nutzungslizenz können die Berliner Luftbilder in Büchern, in Zeitschriften, in Fernsehdokumentationen, in Ausstellungen sowie in sonstigen Online-/Offline-Veröffentlichungen verwendet werden. Interessierte erhalten Digitalbilder in den Formaten JPEG und TIFF in der größtmöglichen Bildqualität. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Rubrik „Download“ und wenden sich an Markus Lenz.

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Privatleute, Stadtarchive sowie Unternehmen können dieses Luftbild und alle anderen Luftaufnahmen der „Trolley Mission“ in der vollen Bildauflösung ohne Kopierschutz und ohne Wasserzeichen lizensieren lassen. Mit einer Nutzungslizenz können die Luftbilder in Büchern, in Zeitschriften, in Fernsehdokumentationen, in Ausstellungen sowie in sonstigen Online-/Offline-Veröffentlichungen verwendet werden. Sie erhalten Digitalbilder in den Formaten JPEG und TIFF in der größtmöglichen Bildqualität mit authentischer Provenienz der Bilder. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Rubrik „Download“.

Sind Sie auf der Suche nach zeitgenössischer Literatur und nach Büchern sowie insbesondere Bildbänden, in denen der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit fotographisch dokumentiert sind, dann nutzen Sie bitte die Rubrik „Literatur (Bildbände)“; dort sind mehrere Dutzend Autoren und Buchtitel aufgeführt, darunter Literaturquellen über den Luftkrieg bzw. Bombenkrieg in Deutschland.

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Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

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