Heeresmunitionsanstalt Torgau

Veröffentlicht am 28. April 2023
Heeresmunitionsanstalt Torgau

Die Luftaufnahme zeigt die Heeresmunitionsanstalt Torgau („MUNA Torgau“), die sich westlich der Stadt am heutigen Forstweg und der Eilenburger Straße befand. Das Areal wurde bereits im Jahre 1908 zur Zeit des deutschen Kaiserreiches erbaut und umfaßte eine Fläche von etwa 270 Hektar. Auf dem Gelände waren ca. 100 Lagerbunker, Luftschutz-Deckungsgraben, Munitionsarbeitshäuser, eine Kommandantur sowie ein Anschlußgleis vorhanden, das zum Güterbahnhof Torgau führte.

Als Munitionsanstalt und Sprengstofflager des Heeres gegründet, kam in den 1920’er Jahren eine Munitions-Zerlegestelle der Sprengstoff-Fabriken AG Hoppecke hinzu. Ab dem Sommer 1934 wurde das Gelände in Heeresmunitionsanstalt Torgau umbenannt und im Zuge der Aufrüstung mit zahlreichen Erweiterungsbauten ausgestattet. Nach Kriegsende wurde die Heeresmunitionsanstalt Torgau durch Rote Armee besetzt und diente zur Zeit der DDR als Zentrales Artillerie-Munitionslager der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD).

Im Rahmen der deutschen Einigung wurde das Gelände an die Bundesrepublik Deutschland übergeben, so dass viele der Gebäude zurückgebaut und abgerissen wurden. Ende der 1990’er Jahre siedelte sich u.a. die Firma HIT Holzindustrie Torgau GmbH & Co. KG an. In den 2000’er Jahren wurden ebenso weitere Unterkunftsgebäude abgerissen.

Als Munitionsanstalt wurden Einrichtungen der Reichswehr bzw. Wehrmacht bezeichnet, die hauptsächlich zur Laborierung und Lagerung von Munition dienten. Die Mehrzahl der deutschen Munitionsanstalten wurde im Rahmen der Aufrüstung der Wehrmacht erbaut. Insgesamt existierten zwischen 1933 und 1945 im Deutschen Reich rund 370 Munitionsanstalten, die vor allem aus Sicherheitsgründen und mit Rücksicht auf mögliche feindliche Luftangriffe zumeist in ländlichen Regionen und insbesondere in Waldgebieten errichtet worden waren. Das Luftbild wurde von Herrn Matthias Kloß identifiziert - vielen Dank!

Heutige Ansicht

Ehemalige Heeresmunitionsanstalt Torgau

Quelle: Google Maps

Künstlich nachkolorierte Luftaufnahme

Munitionsanstalt und Sprengstofflager Torgau 1945

Bildcode: USASC-432

Schlagworte
» Torgau
» Heeresmunitionsanstalt Torgau
» Heeresmunitionsanstalt
» MUNA Torgau
» Forstweg
» Eilenburger Straße
» Munitionsanstalt
» Sprengstofflager
» Zentrales Artillerie-Munitionslager
» Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland
» GSSD
» Reichswehr
» Wehrmacht

Privatleute, Stadtarchive sowie Unternehmen können dieses Luftbild und alle anderen Luftaufnahmen der „Trolley Mission“ in der vollen Bildauflösung ohne Kopierschutz und ohne Wasserzeichen lizensieren lassen. Mit einer Nutzungslizenz können die Luftbilder in Büchern, in Zeitschriften, in Fernsehdokumentationen, in Ausstellungen sowie in sonstigen Online-/Offline-Veröffentlichungen verwendet werden. Sie erhalten Digitalbilder in den Formaten JPEG und TIFF in der größtmöglichen Bildqualität mit authentischer Provenienz der Bilder. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Rubrik „Download“.

Sind Sie auf der Suche nach zeitgenössischer Literatur und nach Büchern sowie insbesondere Bildbänden, in denen der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit fotographisch dokumentiert sind, dann nutzen Sie bitte die Rubrik „Literatur (Bildbände)“; dort sind mehrere Dutzend Autoren und Buchtitel aufgeführt, darunter Literaturquellen über den Luftkrieg bzw. Bombenkrieg in Deutschland.

WERBUNG


WERBUNG

Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

Städte