Frankfurter Altstadt 1945 - Schauspielhaus Frankfurt am Main - Theater-Restaurant Zum Faust

Veröffentlicht am 4. Juli 2023

Das historische Foto zeigt jenes Nebengebäude des Schauspielhauses Frankfurt am Main, wo einst das Wein- und Bierrestaurant „Zum Faust“ angesiedelt war. Das Schauspielhaus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Theaterplatz („Willy-Brandt-Platz“) zwischen Gallusanlage und Neue Mainzer Straße erbaut und ersetze mit seiner Eröffnung im Oktober 1902 das alte Stadttheater („Comoedienhaus“). Das Kriegsbild erlaubt einen Blick vom ehemaligen Theaterplatz zur Kreuzung von Neuer Mainzer Straße, Friedensstraße und Weißfrauenstraße, also gen Richtung Altstadt.

Zum gesamten Gebäudeensemble gehörten außer dem Schauspielhaus auch ein Restaurationsgarten, der zur Straße mit Kolonnaden abschloß sowie drei Wohn- und Geschäftshäuser unmittelbar an der Neuen Mainzer Straße. Bei Luftangriffen im Januar 1944 brannte das Schauspielhaus aus, blieb aber in seiner Grundsubstanz weitgehend erhalten. Da jedoch der Bühnenturm eingestürzt war, die gesamte Bühnentechnik zerstört war sowie der Zuschauerraum, Garderoben, Gänge und Treppenhäuser verwüstet waren, wurde das ehrwürdige Schauspielhaus im Jahre 1962 durch einen Neubau ersetzt.

Das Portal des alten Schauspielhauses wurde abgetragen und beiden Gebäudeteilen ein breites Foyer mit einer 120 Meter langen Glasfassade vorgelegt. Es entstand eine „Theaterdoppelanlage“, um sowohl Oper und Schauspiel unter einem Dach zu vereinen. Auf ein Vergleichsbild aus heutiger Zeit muß leider verzichtet werden, da das alte Gebäude mit einer modernen Fassade „verkleidet“ wurde. Glücklicherweise bietet die Bürgerinitiative „Rettet das Schauspielhaus“ eine umfangreiche Sammlung historischer und moderner Ansichten. Das Bild wurde von Frau Luise Kreckel identifiziert - vielen Dank!

Altes Postkarten-Motiv

Künstlich nachkoloriertes Foto

Bildcode: 392BG-207

Es bleibt anzumerken, dass von Markus Lenz noch nicht erschöpfend erforscht worden ist, inwiefern normale Bilder, also Fotos, die nicht aus der Luft, sondern vom Boden aus erstellt worden sind, im Zusammenhang mit der „Trolley Mission“ stehen. Allerdings ist in den Biographien und Berichten der 392. Bomb Group Memorial Association zu lesen, dass es auch sogenannte „Cook‘s Tours“ gab, also Besuche zerstörter deutscher Städte zu Fuß.

Der Name „Cook‘s Tours“ leitet sich vom britischen Tourismus-Pionier Thomas Cook und seinem gleichnamigen Reiseunternehmen ab. So wurden die Besuche zerstörter deutscher Städte - in Analogie zu den bekannten Tourismusangeboten - als eine Art „Sightseeing“, also Besichtigung bzw. Städtetour, aufgefaßt.

Im Archiv der 392. Bomb Group Memorial Association wurden zahlreiche Fotos gefunden, die u.a. Aachen, Köln und Frankfurt am Main nicht aus der Luftperspektive, sondern aus der Bodenperspektive zeigen. Ob es sich um Aufnahmen handelt, die unmittelbar im Mai 1945 erstellt worden sind, bleibt ungeklärt.

Schlußendlich steht jedoch fest, obgleich diese Bilder vermutlich nicht zur „Trolley Mission“ gehören, dass es sich um außergewöhnlich seltene Ansichten von Frankfurt am Main handelt, so dass sie auf diesem Internetportal archiviert werden sollen, um sie der Nachwelt zu erhalten.

Schlagworte

Privatleute, Stadtarchive sowie Unternehmen können dieses Luftbild und alle anderen Luftaufnahmen der „Trolley Mission“ in der vollen Bildauflösung ohne Kopierschutz und ohne Wasserzeichen lizensieren lassen. Mit einer Nutzungslizenz können die Luftbilder in Büchern, in Zeitschriften, in Fernsehdokumentationen, in Ausstellungen sowie in sonstigen Online-/Offline-Veröffentlichungen verwendet werden. Sie erhalten Digitalbilder in den Formaten JPEG und TIFF in der größtmöglichen Bildqualität mit authentischer Provenienz der Bilder. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Rubrik „Download“.

Sind Sie auf der Suche nach zeitgenössischer Literatur und nach Büchern sowie insbesondere Bildbänden, in denen der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit fotographisch dokumentiert sind, dann nutzen Sie bitte die Rubrik „Literatur (Bildbände)“; dort sind mehrere Dutzend Autoren und Buchtitel aufgeführt, darunter Literaturquellen über den Luftkrieg bzw. Bombenkrieg in Deutschland.

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