Gebäude in der Leipziger Straße in Berlin - Preußisches Herrenhaus - Haus der Flieger - Akademie der Wissenschaften der DDR - Bundesrat

Veröffentlicht am 16. August 2023
Gebäude in der Leipziger Straße in Berlin - Preußisches Herrenhaus - Haus der Flieger - Akademie der Wissenschaften der DDR - Bundesrat

Das historische Bild zeigt die Rückseite des heutigen Bundesratsgebäudes in der Leipziger Straße in Berlin. Ursprünglich befand sich hier ein von 1735 bis 1737 für Heinrich von der Groeben erbautes Palais, das im Jahre 1746 von der Königlichen Kommerz- und Manufakturkommission erworben und an Antoine Simond zum Betrieb einer Seidenmanufaktur vergeben wurde („Simonsche Seidenfabrik“).

Diese Fabrik wurde im Jahre 1750 von Johann Ernst Gotzkowsky übernommen, der auf dem Nachbargrundstück eine Porzellanmanufaktur errichtete, die ab dem Jahre 1763 als Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin weitergeführt wurde. Das Gebäude erwarb im Jahre 1778 Carl Friedrich Leopold Freiherr von der Recke. Später war es dann im Besitz der Familie Mendelssohn, die es in ein repräsentatives Wohngebäude umbauen ließ. Im Mai 1851 kaufte Preußen das Haus in der Leipziger Straße von der Familie Mendelssohn und ließ es vom Architekten Heinrich Bürde umbauen. Es diente fortan als Sitz der Ersten Kammer des Preußischen Landtages, der ab dem Jahre 1855 als „Preußisches Herrenhaus“ firmierte.

Im Jahre 1899 wurden beide Gebäude abgerissen, um Platz für einen Neubau für das Preußische Herrenhaus zu machen. Der Neubau wurde vom Architekten Friedrich Schulze geplant und im Jahre 1904 fertiggestellt. Der Neubau wurde nördlich des Gebäudes des Preußischen Abgeordnetenhauses errichtet, wo heute das Berliner Abgeordnetenhaus untergebracht ist. Beide Häuser sind durch ein gemeinsames Kantinen- und Wirtschaftsgebäude verbunden.

Das Preußische Herrenhaus nutzte den Neubau von 1904 bis 1918. Von 1921 bis 1933 tagte der Preußische Staatsrat als Vertretung der Provinzen in dem Gebäude. Das Gebäude wurde ab dem Jahre 1934 von Hermann Göring als „Haus der Flieger“ genutzt und beherbergte einige von Görings untergeordneten Referaten und Dienststellen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude stark beschädigt und danach von der Akademie der Wissenschaften der DDR als Sitz des Zentralinstituts für Alte Geschichte und Archäologie genutzt.

Das historische Foto stammt vermutlich nicht aus der Sammlung der „Trolley Mission“, sondern wurde in einem Archiv US-amerikanischer Kriegsveteranen aufgefunden. Die Aufnahme dürfte wahrlich im Mai 1945 oder zumindest in der unmittelbaren Nachkriegszeit von Soldaten der US-amerikanischen Armee, die in Berlin stationiert waren, erstellt worden sein. Obgleich es sich also nicht um ein originäres Bild der „Trolley Mission“ handelt, soll dieses historische Bilddokument auf dieser Internetseite archiviert werden, um es der Nachwelt zu erhalten. Das Bild wurde von Herrn Matthias Kloß identifiziert - vielen Dank!

Heutige Ansicht

Gebäude in der Leipziger Straße in Berlin - Preußisches Herrenhaus - Bundesrat

Quelle: Google Maps

Künstlich nachkolorierte Aufnahme

Berlin 1945 - Preußisches Herrenhaus - Haus der Flieger

Bildcode: USASC-407

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Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

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