Rangierbahnhof Hamm - Ehemaliges Stellwerk und Blockstelle nördlich der Günterstraße

Veröffentlicht am 9. September 2022
Rangierbahnhof Hamm - Ehemaliges Stellwerk und Blockstelle nördlich der Günterstraße

Das Luftbild ist wenige Meter nördlich der Günterstraße entstanden und zeigt die Gleisanlagen am Rangierbahnhof Hamm nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Das ganz rechts auszumachende Stellwerk sowie die Blockstelle existieren heute nicht mehr, obgleich sich der Gleisverlauf zwischen damals und heute nicht verändert hat. Das Stellwerk hieß Hps (Hamm Personenbahnof Süd); es war für diese Abzweigstelle zuständig. Auch heute noch existiert diese Abzweigstelle unter gleichem Namen.

Die Blockstelle stand an der Abzweigung der Bahnstrecke Hamm/Soest und das Stellwerk war zwischen den Eisenbahnstrecken Hamm/Bönen und Hamm/Kamen angesiedelt. Im Bereich des Stellwerks bestand seinerzeit und besteht heute noch die Möglichkeit, die Bahnstrecken zu wechseln; diese Querverbindung ist auf dem Luftbild ebenfalls noch zu erkennen. Die übrigen Gleisanlagen haben sich im Zeitverlauf deutlich verändert.

Die Luftaufnahme gehört zu einer Serie von sechs hintereinander erstellten Luftbildern, die während der „Trolley Mission“ im Jahre 1945 entstanden sind und den Rangierbahnhof Hamm sowie seine Zerstörung aus der Luft dokumentieren. Die Luftbildserie beginnt im Süden der Stadt Hamm auf Höhe der Rathenaustraße am Wiescher Bach, ganz in der Nähe des heutigen Naturschutzgebietes, und endet im Norden der Stadt Hamm auf Höhe der Eisenbahnbrücke über die Lippe an der Hafenstraße, also direkt hinter dem Hauptbahnhof. Die sechs Luftbildaufnahmen sind auf der nachfolgenden Google-Earth-Karte entsprechend verortet.

Google-Earth-Karte

Rangierbahnhof Hamm - Zweiter Weltkrieg

Quelle: Kartengrundlage Google Earth

Zu erwähnen bleibt, dass der Rangierbahnhof Hamm bereits im Jahre 1882 südlich des Hauptbahnhofes angelegt worden ist. Aufgrund des immer dichter werdenden Eisenbahnverkehrs reichten die Kapazitäten des alten Rangierbahnhofes nicht mehr aus, so dass die Bahnanlagen im Zeitraum von 1911 bis 1929 erheblich vergrößert worden sind. Der alte Rangierbahnhof wurde durch einen Neubau mit drei Rangiersystemen ersetzt und bekam drei weitere Ablaufberge. Nach den Umbaumaßnahmen war der Rangierbahnhof Hamm mit einer Länge von knapp zehn Kilometern, einer Breite von bis zu 430 Metern, einer Gleislänge von 325 Kilometern und einer Rangierkapazität von 10.500 Wagen pro Tag einer der größten Güter-, Verlade- und Rangierbahnhöfe in Europa gewesen. Wegen dieser enormen Größe und Kapazität waren die Stadt Hamm, ihr Bahnhof und insbesondere ihr Rangierbahnhof im Zweiten Weltkrieg häufig das Ziel von Luftangriffen. Das Luftbild wurde von Herrn Michael Schmitz und Herrn Mark Jegielka identifiziert - vielen Dank!

Bildcode: USASC-248

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» Stellwerk Hps (Hamm Personenbahnof Süd)

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Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

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