Das historische Luftbild von Bremen zeigt die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten Gebäude auf der Halbinsel Teerhof, die zwischen der Weser und ihrer Seitenarm Kleine Weser gegenüber der Altstadt liegt. Darüber hinaus ist die zerstörte Kaiserbrücke, an deren Stelle heute die Bürgermeister-Smidt-Brücke steht, auszumachen.
Am nordwestlichen Ende der Halbinsel - hier im Luftbild zu erkennen - ließ die Zigarrenfabrik Ad. Hagens & Co. im Jahre 1897 ein Gebäude im Stile eines flämischen Stadttores mit zwei neogotischen Türmen erbauen, das im Volksmund sehr bald als „Weserburg“ bezeichnet wurde. Während der Wirtschaftskrise 1923 veräußerte Hagens & Co. die Weserburg an die Kaffeerösterei Gebrüder Schilling, welche dort fortan Import, Rösterei und Versand von Kaffee betrieb. Bei den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg wurde der Teerhof schwer beschädigt. Die Gebäude lagen größtenteils in Ruinen und die Weserburg war fast vollständig zerstört. Der Kaffeebetrieb Schilling ließ im Jahre 1949 eine neue Weserburg aufbauen und nahm den Betrieb wieder auf, während die übrige Fläche mehrere Jahrzehnte unbebaut blieb.
Nach der Schließung der Rösterei im Jahr 1973 erwarb die Stadtgemeinde Bremen die Weserburg, die in den Folgejahren u.a. der Städtischen Galerie diente. In den 1980’er Jahren gründete die Bremische Bürgerschaft die Stiftung Neues Museum Weserburg Bremen. Auf 6.000 m² Ausstellungsfläche werden seitdem Werke aus verschiedenen internationalen Kunstrichtungen präsentiert.
Ebenso am nordwestlichen Ende der Halbinsel ist die Kaiserbrücke zu erkennen, die im Zeitraum von von 1872 bis 1875 für den Straßenverkehr vom Hauptbahnhof in die Große Allee der Neustadt gebaut wurde. Die erste Brücke war eine Eisen-Fachwerk-Konstruktion und überspannte die Weser auf einer Länge von etwa 224 Metern. Als die erste Brücke dem gewachsenen Verkehrsaufkommen nicht mehr genügte, wurde im Zeitraum von 1913 bis 1916 eine zweite Kaiserbrücke gebaut. Die Bogenbrücke aus Stahl wurde jedoch im April 1945 gesprengt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier eine neue flache Stahlbrücke, die im Jahre 1952 nach Bürgermeister Johann Smidt benannt wurde. Die Bürgermeister-Smidt-Brücke führt von Norden vorbei am Platz Am Brill mit der Martinistraße und der Hutfilter- bzw. Obernstraße, an der Langenstraße und an der Schlachte auf die Brücke. Von Süden wird die Bremer Neustadt durch die Langemarckstraße vorbei am Teerhof mit der Brücke verbunden und dabei auch die Kleine Weser überspannt.
Bildcode: USASC-179
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