Das Luftbild zeigt den Verlauf der Ruhr von Süden nach Norden durch Arnsberg im Sauerland in Nordrhein-Westfalen. Das Flugzeug befindet sich direkt über der heutigen Jägerbrücke mit nord-nordöstlicher Blickrichtung. Am rechten Ufer verläuft die Hüstener Straße (Bundesstraße B 229), die etwa in der Bildmitte vom Arnsberger Viadukt überspannt wird. Deutlich sind die durch Fliegerbomben zerstörten Bögen der Brücke zu erkennen. Darüber hinaus ist das gesamte Stadtgebiet großflächig mit Bombentrichtern übersäht.
Etwas weiter im Hintergrund, nach der zweiten einspurigen Eisenbahnbrücke, ist der Schornstein der alten Ruhrwerke AG zu sehen. Die Fabrik nutze seinerzeit Wasserkraft, die durch einen Tunnel durch einen Berg zwischen zwei Ruhrschleifen erzeugt wurde. Ursprünglich wurde das Werk zur Karbiderzeugung errichtet, doch wenig später wurde es zur Produktion von Kartons und Kartonagen genutzt. Im Jahre 1918 wurde das Werk von der Papierfabrik Reisholz, im Jahre 1928 von der Feldmühle AG, im Jahre 1990 vom Papierhersteller Stora und im Jahre 1997 von Cascades übernommen. Im Jahre 2008 wurde das Unternehmens Cascades wiederum der der italienischen Reno De Medici akquiriert.
Dass diese Luftaufnahme während der „Trolley Mission“ entstanden ist, darf bezweifelt werden; vielmehr dürfte es sich um ein reguläres Aufklärungsfoto der United States Air Force handeln, das im März 1945 die Zerstörung des Arnsberger Eisenbahnviaduktes dokumentiert. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Arnsberg zunächst durch Bomber und später auch durch Jagdbomber im Tiefflug angegriffen. Als im Mai 1943 der Bombenangriff der Royal Air Force (RAF) auf die Möhnetalsperre („Operation Chastise“) erfolgte, war als Hauptziel im Frühjahr 1945 nur noch der verkehrswichtige Eisenbahnviadukt im Stadtgebiet von Arnsberg übriggeblieben. Die Eisenbahnbrücke wurde mehrmals im Februar und März 1945 angegriffen und schließlich von der RAF mit „Grand Slam“ und „Tallboys“ Bomben zerstört.
Nachträglich von Markus Lenz koloriertes Luftbild:
Bildcode: USASC-76
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