Firma Gebrüder Baumann - Stanz- und Emaillierwerke in Amberg

Veröffentlicht am 4. Dezember 2022
Firma Gebrüder Baumann - Stanz- und Emaillierwerke in Amberg

Das Luftbild zeigt die Amberger Emaillier- und Stanzwerke, die sich von der Marienstraße bis zu den Bahngleisen erstreckte. In Richtung Süden bzw. zur rechten Seite im Luftbild wurden die Stanz- und Emaillierwerke Gebrüder Baumann von der Regensburger Straße begrenzt. Das Unternehmen wurde bereits im Jahre 1872 gegründet und war im 20. Jahrhundert mit etwa 2.600 bis 2.900 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in der Oberpfalz.

Die Luftaufnahme läßt sich leider nicht mehr mit der heutigen Stadtansicht von Amberg vergleichen, weil die Fabrik der Gebrüder Baumann im Jahre 1986 Konkurs anmelden mußte. Versuche, das Firmengelände ganz oder teilweise als Industriedenkmal zu erhalten, scheiterten am geringen Interesse des Denkmalschutzamtes, so dass im Jahre 1987 mit den Abbrucharbeiten begonnen wurde. Dort, wo einstmals der größte Industriebetrieb der Oberpfalz stand, stehen heute ein Parkhaus und Bürogebäude. Dennoch lassen sich auf der historischen Luftbildaufnahme Häuser identifizieren, die damals wie heute noch vorhanden sind - beispielsweise jene Gebäude, die auf der Regensburger Straße bis hin zum Großen Amberger Kreisel stehen.

Das Luftbild weist jedoch eine Besonderheit auf, die bislang in keiner Firmenchronik oder Stadtchronik Erwähnung gefunden hat, nämlich die ins Auge stechende Beschriftung „POW“, die auf dem Dach des kleinen Gasfabrikgebäudes steht, das vor dem Dampfkesselhaus und dem Magazingebäude angesiedelt war. Die Abkürzung „POW“ bedeutet „Prisoners of War“, also Kriegsgefangene. Wurden in der Fabrik Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit einquartiert? Diente die Fabrik zum Ende des Zweiten Weltkrieges den Alliierten, um dort deutsche Soldaten einzusperren? War die Aufschrift „POW“ nur Tarnung, um die Fabrik vor Luftangriffen zu schützen?

Nachkolorierte Luftaufnahme

Nachkolorierte Luftaufnahme Stanz- und Emaillierwerke Gebrüder Baumann

Bildcode: USASC-307


Privatleute, Stadtarchive sowie Unternehmen können dieses Luftbild und alle anderen Luftaufnahmen der „Trolley Mission“ in der vollen Bildauflösung ohne Kopierschutz und ohne Wasserzeichen lizensieren lassen. Mit einer Nutzungslizenz können die Luftbilder in Büchern, in Zeitschriften, in Fernsehdokumentationen, in Ausstellungen sowie in sonstigen Online-/Offline-Veröffentlichungen verwendet werden. Sie erhalten Digitalbilder in den Formaten JPEG und TIFF in der größtmöglichen Bildqualität mit authentischer Provenienz der Bilder. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Rubrik „Download“.

Sind Sie auf der Suche nach zeitgenössischer Literatur und nach Büchern sowie insbesondere Bildbänden, in denen der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit fotographisch dokumentiert sind, dann nutzen Sie bitte die Rubrik „Literatur (Bildbände)“; dort sind mehrere Dutzend Autoren und Buchtitel aufgeführt, darunter Literaturquellen über den Luftkrieg bzw. Bombenkrieg in Deutschland.

WERBUNG


WERBUNG

Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

Städte