Wesel - Operation Varsity - Westfalenweg und Hessenweg sowie Blumenkamper Weg

Das erste von neun Luftbildern der „Operation Varsity“ zeigt den Bahnübergang am Westfalenweg in Wesel (Ortsteil Feldmark). Der Hessenweg erstreckt sich von unten bis oben durch das Bild, auf dem ein Konvoi von LKW (Tanklaster) am 1. April 1945 unterwegs war. Die Gebäude am Westfalenweg sowie im Blumenkamper Weg sind heute noch vorhanden. Stark irritierend für den Vergleich von „Damals und Heute“ wirkt die Emmericher Straße, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch das Luftlandegebiet gebaut wurde. Das Luftbild wurde von den Herren Peter Davies-Garner und Matthias Kloß identifiziert - vielen Dank!

Vergleichsbild


Quelle: Google Maps

Künstlich nachkolorierte Luftaufnahme


Bildcode: 392BG148


Als „Operation Varsity“ ist eine Luftlandeoperation in die Militärgeschichte eingegangen, die innerhalb nur eines Tages am 24. März 1945 durchgeführt wurde. Die britische 6. Luftlandedivision und die 17. US-Luftlandedivision hatten u.a. die Aufgabe, die für den weiteren Vorstoß wichtigen Brücken über die Issel einzunehmen sowie das Gebiet des Diersfordter Waldes, in dem sich Einheiten der Wehrmacht konzentriert hatten, zu erobert. Vor allem galt es, die Stellungen der Wehrmacht auszuschalten, weil diese den Vormarsch der alliierten Bodentruppen für den geplanten Brückenschlag über den Rhein verhinderten.

Insgesamt sollten über 7.000 britische und 9.000 amerikanische Luftlandesoldaten östlich des Rheins abgesetzt werden. Dazu kamen mehr als 2.500 britische und amerikanische Lastensegler-Piloten, die ebenfalls bewaffnet waren. Beteiligt waren neben 1.590 Transport- und Schleppflugzeugen auch 1.346 Lastensegler, u. a. die Waco CG-4 Haig Lastensegler, die später als „British Hadrian Glider“ bezeichnet wurden.

Die insgesamt neun von Markus Lenz aufgespürten Luftaufnahmen sind also nicht Bestandteil der Forschung zur „Trolley Mission“. Die Luftbilder zeigen auch nicht den Verlauf der „Operation Varsity“ am 24. März 1945, sondern lediglich die sogenannte „Glider Reclamation“, also die Zurückholung bzw. Bergung der noch flugtüchtigen Waco-Lastensegler, die im großräumigen Luftlandegebiet zwischen Rees, Hamminkeln und Wesel zum Rücktransport aufgereiht wurden.