Luftaufnahme Getreidehafen in Bremen nach dem Zweiten Weltkrieg

Das Luftbild zeigt die Überreste der sogenannten Getreideverkehrsanlage in Bremen, das heute in der Überseestadt an der Getreidestraße ein bekanntes technisches Baudenkmal und zugleich Wahrzeichen ist. Nachdem die Hansestadt Bremen bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts damit begonnen hatte, nach der Weserkorrektion die Freihäfen auszubauen, u.a. Europahafen sowie Holz- und Fabrikenhafen, begannen auch die Planungen für einen großen, öffentlich betriebenen Getreidespeicher für Norddeutschland.

Der Getreidehafen bzw. die Getreideverkehrsanlage entstand im Stil der Jahrhundertwende ab dem Jahre 1914 und stellt die dominante und wichtigste Landmarke im Hafengebiet dar. Zunächst wurde das 40 Meter hohe und 200 Meter lange Silo I errichtet; das Getreidesilo faßte 32.000 Tonnen und wurde von der Bremer Lagerhausgesellschaft (BLG) betrieben. An den Piers im Getreidehafen mit Bahngleisen und Förderbändern konnten bis zu vier Seeschiffe gleichzeitig anlegen. Der Betrieb war stark auf die Eisenbahnverladung ausgerichtet. Nach dem Bau des Silo I folgte ein separates, viergeschossiges Verwaltungsgebäude. Danach folgte das Silo II, womit die Lagerkapazität um das Dreifache auf 75.000 Tonnen gesteigert werden konnte.

Die Getreideverkehrsanlage galt bis zum Zweiten Weltkrieg aufgrund ihrer Kapazitäten und Umschlagsmöglichkeiten in Europa als einzigartig, zumal bis zu einer Million Tonnen Getreide jährlich umgeschlagen wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurden einige Gebäude zerstört, andere Anlagenteile schwer beschädigt. Unmittelbar nach dem Krieg fanden im Zeitraum von 1947 bis 1950 Instandsetzung, Modernisierung und Neubauten statt. Die Um- und Erweiterungsbauten am Pier erhöhten wiederum die Kapazitäten der modernsten Getreideumschlagsanlage in Europa. Das Luftbild wurde von Herrn Matthias Kloß identifiziert - vielen Dank!

Google Earth Abbildung


Luftbild nach künstlicher Kolorierung


Bildcode: USASC-181