Hauptbahnhof Bologna - Via Giacomo Matteotti - Ippodromo di Bologna (Italien)

Das Luftbild zeigt die östliche Ausfahrt des Hauptbahnhofes von Bologna. Ganz links im Bild ist die Brücke über die Bahngleise zu erkennen („Ponte della stazione“), worüber die Straße „Via Giacomo Matteotti“ führt. Davor - mitten im Gleisfeld - befand und befindet sich ein Stellwerk. Ganz im Hintergrund läßt sich die Pferderennbahn („Ippodromo di Bologna“) ausmachen.

In der Bildmitte ist ein Gebäude mit Kuppel zu erkennen, dabei handelt es sich um die Kirche „Chiesa del Sacro Cuore di Gesù“. Der Bau der Kirche wurde im Jahre 1901 begonnen und im Jahre 1912 vollendet. Am 21. November 1929 stürzte die Kuppel des Gebäudes ein, wobei auch der Rest des Gebäudes schwer beschädigt wurde. Trotz des anfänglichen Vorschlags, die Kirche abzureißen, entschied man sich für einen originalgetreuen Wiederaufbau. Am 19. Mai 1935 wurde die Kirche wiedereröffnet. Unglücklicherweise wurde die Kirche am 25. September 1943 durch die Bombenangriffe der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs erneut beschädigt.

Rechts neben der Kirche befindet sich in der Straße „Via Jacopo della Quercia“ die Schule „Istituto Salesiano Beata Vergine di San Luca”. Es handelt sich um eine Salesianische Schule, die im Sinne der Tradition von Don Bosco geführt wird.

Heutige Ansicht via Google Maps


Quelle: Google Maps

Künstlich nachkolorierte Aufnahme


Bildcode: USASC-357


Die Luftaufnahmen von Bologna sowie die Luftbilder anderer italienischer Städte, u.a. Ancona, Orvieto und Rom, stehen freilich nicht im Zusammenhang mit der „Trolley Mission“. Die Aufnahmen wurden in Archiven US-amerikanischer Kriegsveteranen gefunden, die ebenso der 8. US-Luftflotte angehörten. Da die 8. US-Luftflotte neben den „Rundflügen“ der „Trolley Mission“ im Mai 1945 auch Kampfeinsätze in Italien geflogen ist, sind jene militärischen Aufklärungsbilder, die nach den schweren Luftangriffen auf Bologna erstellt worden sind, archiviert worden. Da es eine Schande wäre, diese historischen Luftbilder zu löschen, sollen sie auf dieser Internetseite der Nachwelt erhalten bleiben.

Bologna war und ist einer der wichtigsten Eisenbahnknoten Italiens, an dem gleich mehrere Hauptstrecken aus verschiedenen Himmelsrichtungen miteinander verknüpft sind. Bologna liegt an der Eisenbahnachse von Berlin bis Palermo, wo u.a. die Bahnstrecken von Verona bis Bologna, von Mailand bis Bologna und von Padua bis Bologna von Norden einmünden. In südlicher Richtung zweigen u.a. die Bahnstrecken von Bologna bis Florenz und von Bologna bis Ancona ab. Daher war Bologna im Zweiten Weltkrieg zugleich auch eine der strategisch wichtigsten Städte für die Wehrmacht, um Truppen- und Nachschubtransporte im besetzen Italien zu koordinieren.

Als die Alliierten über Sizilien und Süditalien gen Norden vormarschierten, galt es für die deutschen Truppen, den strategisch wichtigen Standort Bologna zu verteidigen. Der Widerstand der Wehrmacht wurde schlußendlich durch Luft- und Artillerieangriffe amerikanischer, britischer und polnischer Invasionstruppen gebrochen. Bologna war daher während des Zweiten Weltkriegs zahlreichen Bombenangriffen ausgesetzt. Die Luftangriffe hatten verheerende Auswirkungen auf die Stadt. Etwa 3.000 Menschen kamen ums Leben, viele Denkmäler im historischen Zentrum wurden zerstört und massive Schäden an den Eisenbahnstrecken waren die Folgen. Am 9. April 1945 begann die Schlacht um die Stadt; knapp zwei Wochen später zogen Soldaten des 2. polnischen Korps der britischen 8. Armee sowie Einheiten der 91. und 34. US-Division unter dem Jubel der Bevölkerung in das von der Wehrmacht verlassene Bologna ein.