Ringlokschuppen mit Drehscheibe im Bahnbetriebswerk Bingerbrück 1945

Die Luftaufnahme zeigt den alten Ringlokschuppen mit Drehschreibe im ehemaligen Bahnbetriebswerk Bingerbrück nach den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg. Bereits im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Bahnhof Bingerbrück zu einem bedeutenden Eisenbahnknotenpunkt, zumal Bingerbrück (Hauptbahnhof Bingen) früher ein preußischer Grenzbahnhof war, während der Stadtbahnhof (Bahnhof Bingen-Stadt) auf der gegenüberliegenden Uferseite der Nahe zur Hessischen Ludwigsbahn gehörte. Aufgrund dieser herausragenden Bedeutung wurde nicht nur ein prächtiges Stationsgebäude, sondern auch ein Bahnbetriebswerk mit Lokschuppen, Werkstätten, Bekohlungs- und Bewässerungsanlage zur Wartung und Versorgung der Dampflokomotiven gebaut. Im Jahre 1886 folgte schließlich der Bau eines großen Rundlokschuppens mit Drehscheibe.

Da vom Bahnhof in Bingerbrück im Zweiten Weltkrieg insbesondere militärische Güter und Truppen an die Westfront transportiert wurden, sind der Bahnhof und das Betriebswerk zu einem bevorzugten Ziel für Luftangriffe der Alliierten geworden und fast vollständig zerstört worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bahngelände vorerst noch genutzt, allerdings wurde ab Mitte der 1960’er Jahren beschlossen, den Rückbau der Bahnanlagen einzuleiten. Die Demontage des Lokschuppens und der Drehscheibe fanden bereits in den 1980’er Jahren statt, so dass heute nichts mehr an den Ringlokschuppen in der Bingerbrücker Straße am Nahe-Ufer erinnert.

Bildcode: USASC-107