Rangierbahnhof Hamm - Unterführung Wiescher Bach und Wagenausbesserungshalle an der Rathenaustraße

Das Luftbild zeigt den Beginn des Rangierbahnhofes Hamm ganz im Süden und zwar die Wagenausbesserungshalle, die heute noch entlang der Rathenaustraße angesiedelt ist (links, angeschnitten im Bild). Das Brückenstellwerk in der Bildmitte links hieß Hda (Hamm Dortmund Ausfahrt). Das Stellwerk weiter rechts oben hieß Hde (Hamm Dortmund Einfahrt). Ganz im Vordergrund steht ein Wasserturm bzw. Hochbunker, der heute nicht mehr existiert; unmittelbar hinter dem Wasserturm verläuft die Unterführung der Bahngleise, wo der Wiescher Bach entlang fließt.

Die Luftaufnahme gehört zu einer Serie von sechs hintereinander erstellten Luftbildern, die während der „Trolley Mission“ im Jahre 1945 entstanden sind und den Rangierbahnhof Hamm sowie seine Zerstörung aus der Luft dokumentieren. Die Luftbildserie beginnt im Süden der Stadt Hamm auf Höhe der Rathenaustraße am Wiescher Bach, ganz in der Nähe des heutigen Naturschutzgebietes, und endet im Norden der Stadt Hamm auf Höhe der Eisenbahnbrücke über die Lippe an der Hafenstraße, also direkt hinter dem Hauptbahnhof. Die sechs Luftbildaufnahmen sind auf der nachfolgenden Google-Earth-Karte entsprechend verortet.

Google-Earth-Karte


Quelle: Kartengrundlage Google Earth

Zu erwähnen bleibt, dass der Rangierbahnhof Hamm bereits im Jahre 1882 südlich des Hauptbahnhofes angelegt worden ist. Aufgrund des immer dichter werdenden Eisenbahnverkehrs reichten die Kapazitäten des alten Rangierbahnhofes nicht mehr aus, so dass die Bahnanlagen im Zeitraum von 1911 bis 1929 erheblich vergrößert worden sind. Der alte Rangierbahnhof wurde durch einen Neubau mit drei Rangiersystemen ersetzt und bekam drei weitere Ablaufberge. Nach den Umbaumaßnahmen war der Rangierbahnhof Hamm mit einer Länge von knapp zehn Kilometern, einer Breite von bis zu 430 Metern, einer Gleislänge von 325 Kilometern und einer Rangierkapazität von 10.500 Wagen pro Tag einer der größten Güter-, Verlade- und Rangierbahnhöfe in Europa gewesen. Wegen dieser enormen Größe und Kapazität waren die Stadt Hamm, ihr Bahnhof und insbesondere ihr Rangierbahnhof im Zweiten Weltkrieg häufig das Ziel von Luftangriffen. Das Luftbild wurde von Herrn Michael Schmitz und Herrn Mark Jegielka identifiziert und mit Anmerkungen von Herrn Andreas Polfeld zu den Stellwerksnamen ergänzt - vielen Dank!

Bildcode: USASC-246