Luftbild der Heeres- und Luftwaffennachrichtenschule in Halle (Saale) im Stadtteil Heide-Süd

Das Luftbild zeigt Gebäude der Heeres- und Luftnachrichtenschule in Halle an der Saale. Das Bild stammt zwar aus dem Zweiten Weltkrieg, kann aber aufgrund der geographischen Lage nicht während der „Trolley Mission“ im Mai 1945 erstellt worden sein, da Halle an der Saale definitiv nicht zu den Flugrouten der „Trolley Mission“ gehörte. Dennoch weist die Luftaufnahme einige bemerkenswerte Details auf, so beispielsweise die beiden Würzburg-Funkmeßgeräte, die in der Bildmitte zu erkennen sind und wie moderne Radar-Satellitenantennen aussehen.

Erwähnenswert ist, dass im Zuge der Aufrüstung im Dritten Reich mit dem Bau der Heeres- und Luftwaffennachrichtenschule im Jahre 1934 begonnen wurde. Nach nur knapp einem Jahr Bauzeit konnten bereits die ersten Gebäude genutzt werden. Für den schnellen Baufortschritt wurden die Materialtransporte direkt via Eisenbahn angeliefert, wofür extra Anschlußgleise zur Heeresschule verlegt worden waren. Seinerzeit wurden 160 Gebäude für die Luftwaffennachrichtenschule errichtet, wozu auch der im Hintergrund zu sehende Flugplatz bzw. Fliegerhorst Halle-Nietleben gehörte.

Nachdem Halle an der Saale weitgehend kampflos im April 1945 der US-amerikanischen Armee eingenommen wurde, ist auch die Heeres- und Luftnachrichtenschule von der US Army übernommen worden. Doch bereits ab Juli 1945 übernahmen die Sowjetischen Besatzungstruppen den Gebäudekomplex. Nach der deutschen Einheit wurden die denkmalgeschützten Gebäude saniert und dienen heute teilweise als Wohngebäude und teilweise als Forschungsinstitute der Martin-Luther-Universität. Das Luftbild wurde von Herrn Matthias Kloß identifiziert - vielen Dank!

Damals-Heute-Vergleichsbild

Leider ist das Kasernen- und Flugplatzgelände in den letzten 70 Jahren völlig umgestaltet worden, so dass sich nur noch Fragmente der Heeres- und Luftnachrichtenschule erahnen lassen. Dennoch sind zwei Gebäude in gleicher Anordnung erhalten geblieben, die mittlerweile zu Wohngebäuden umgebaut worden sind, nämlich am Heidehof Nr. 19 und Nr. 20.


Bildcode: USASC-117