Luftaufnahme der zerstörten Gußstahlfabrik Friedrich Krupp in Essen im Mai 1945 an den Bahngleisen zum Bahnhof Essen-West

Die Luftaufnahme zeigt die Krupp-Werke in Essen bzw. die Gußstahlfabrik Friedrich Krupp mit Blickrichtung von West nach Ost. Da aufgrund der Zerstörung und Demontage der Krupp-Werke nach dem Zweiten Weltkrieg ein Vergleich mit heutigen Luftbildern oder Satellitenbildern völlig unmöglich erscheint, bieten jedoch einige noch heute bestehende Gebäude eine gewisse Orientierung zur Luftbildanalyse.

Das Flugzeug der „Trolley Mission“ befand sich während der Aufnahme etwa in Höhe des Bahnhofes Essen-West, dort wo die Heinitzstraße die Bahngleise unterquert. In der rechten, unteren Bildecke ist das sogenannte „Bürohaus West“ zu erkennen. Jenes Gebäude im Essener Stadtteil Frohnhausen wurde nach dem Ersten Weltkrieg als „Ledigenheim“ für die Arbeiter der benachbarten Gußstahlfabrik errichtet. Der damals neu errichtete Gebäudekomplex war Ersatz für ein Barackenlager, das für die alleinstehenden Arbeiter der Friedrich Krupp AG als Schlafhaus diente.

In der linken, unteren Bildecke sind Trümmer und Ruinen der ehemaligen Kolonie Kronenberg zu sehen. Zu erahnen sind - von vorne nach hinten - die Kleine Richterstraße (damals: Richterstraße), Hoeckerstraße (damals: Höckerstraße) und Haedenkampstraße. Markant ist das hallenartige Gebäude in der Buddestraße Nr. 4, das heute noch existiert und seit dem Jahre 1981 von der Stiftung Glaubens- und Lebenshilfe verwaltet wird und der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Essen-Altendorf als Gemeindezentrum dient.

Die in der Bildmitte sichtbaren Werkshallen mit den überaus großen Fensterfassaden existieren nicht mehr. Heute ist auf der östlichen Seite der Haedenkampstraße ein Industrie- und Gewerbegebiet mit Einkaufzentrum („Kronenberg Center“) und Parkhaus.

Bildcode: USASC-17