Hanau und seine nach Fliegerbomben im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörte Altstadt

Nachdem die US Army Air Forces (USAAF) im Herbst 1944 zunächst den Bahnhof, das Bahnbetriebswerk und sonstige Eisenbahnanlagen in Hanau mit Fliegerbomben angegriffen hatten, erfolgten am 6. Januar 1945 sowie am 19. März 1945 zwei weitere Luftangriffe der britischen Royal Air Force (RAF). Diese Fliegerbomben hatten zur Folge, dass die Alt- und Neustadt von Hanau völlig zerstört wurde.

So zeigt die Luftaufnahme, dass in der Altstadt nur noch wenige von vormals etwa 450 Häusern standen. Selbst die Identifizierung des Luftbildes fiel aus heutiger Sicht - nach 75 Jahren - schwer, doch zwei markante Gebäude belegen eindeutig, dass es sich um die Hanauer Altstadt handelt. Auf der rechten Bildseite, etwa in der Mitte, ist das Eingangsportal der katholische Stadtpfarrkirche „Mariae Namen“, der ältesten römisch-katholischen Kirche in Hanau zu erkennen. Die Fassadenfront der im Jahre 1850 erbauten Kirche zeichnet sich durch den Wechsel von dunklen und roten Lagen aus Sandstein aus. Nach dem Wiederaufbau im Jahre 1952, der in modernisierter und vereinfachter Form vollzogen wurde, ist das ursprüngliche Streifenmuster nahezu vollständig überbaut worden.

Das zweite markante Gebäude ist das Justizgebäude in der Nußallee, wo das Landgericht und das Amtsgericht seit Oktober 1911 beheimatet sind. Das Justizgebäude in Hanau wurde zwischen den Jahren 1908 bis 1911 gebaut und war das letzte große Justizgebäude, das die preußische Monarchie errichtet hatte. Obgleich das Land- und Amtsgerichtsgebäude ebenso im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, läßt es sich aufgrund seiner neobarocken Bauform auf der linken Bildseite, etwa in drei Vierteln Höhe, gut erkennen.

Bildcode: USASC-25