Flugzeugabsturz während der Trolley Mission bei Neuwied an der Urmitzer Eisenbahnbrücke

Während der Trolley Mission ereignete sich am ersten Flugtag, also am 7. Mai 1945, ein tragischer Flugzeugabsturz, bei welchem alle 19 Besatzungsmitglieder und Passagiere den Tod fanden. Obgleich die Piloten instruiert wurden, eine gewisse Sicherheitsmindesthöhe während der Flüge einzuhalten, ist eines der Flugzeuge viel zu tief über die Urmitzer Eisenbahnbrücke, die auch als „Rheinbrücke Engers-Urmitz“ bzw. ursprünglich als „Kronprinz-Wilhelm-Brücke“ errichtet wurde, geflogen.

Augenzeugen berichteten, dass die alliierten Truppen damals Telefon-, Strom- und Versorgungsleitungen in einer Höhe von ca. 30 Metern über den Rhein gespannt hatten und die viel zu tief fliegende Maschine vom Typ B24 wohl mit diesen Versorgungsleitungen kollidierte. Da während der Trolley Mission üblicherweise vier bis sechs Flugzeuge im Verband geflogen sind, wurde dieser Absturz von Besatzungsmitgliedern aus den anderen Flugzeugen photographiert.

Bei dem Flugzeug handelte es sich um um die Maschine „The Falcon Returns“ mit der Seriennummer 44-10620, die dem 564. Bombengeschwader bzw. der 398. Bombergruppe der US-amerikanischen Air Force angehörte. Nachstehend kann der originale Flugunfallbericht bzw. der „Non Battle Casualty Report“ nachgelesen werden. Neben der Besatzung, die aus Pilot George Saunderson und Copilot Cornelius Adkins sowie aus den Bordschützen Raymond Ruth, Thomas Evans und Gordon Thomas sowie dem Navigator Stephen Curtis, Flugingenieur John Kunkel, Funker Chester Conrad sowie Flugassistent William Riser bestand, kamen auch die Passagiere Stanley Anderson, Elbert Ravenscraft, Ronald Maier, Fredrick Selk, Lilburn Daly, Alfred Odegard, John Dunnings, William Emery, Gildo Uliana und Abe Becker ums Leben.

 


 

Dass dieser Flugzeugabsturz auf der Internetseite der Trolley Mission so ausführlich erwähnt wird (vgl. Bildcode 392BG051), hat nach weit über 70 Jahren einen durchaus phänomenalen und spektakulären Hintergrund, denn im Juni 2019 wandte sich die Wasserschutzpolizei aus Andernach an den Autor Markus Lenz mit dem Hinweis, dass am 22. Oktober 2018 gegen 10:00 Uhr aufgrund des extremen Niedrigwassers im Rhein Wrackteile geborgen wurden, die nachweislich von der damals abgestürzten Maschine stammten.

Geborgen wurden u.a. Teile der Panzerglasscheibe des Emerson-Geschützturmes, der Antriebsmotor des Emerson „Electric Nose Turret“ sowie diverse Steuerhebel für den Geschützturm. Anzumerken bleibt, dass die US-amerikanische Firma „Emerson Electric Company“ mit Sitz in Ferguson im Bundesstaat Missouri im Jahre 1890 gegründet wurde und während des Zweiten Weltkrieges der größte Hersteller von Flugzeugbewaffnungssystemen war.

Freundlicherweise stellt das Polizeipräsidium (Abteilung Einsatz, Logistik und Technik der Wasserschutzpolizei) bzw. die Wasserschutzpolizei-Station Andernach drei Photos der besagten Wrackteile für die Internetseite der Trolley Mission zur Verfügung.

 


 


 


 

Bildcode: 392BG108

Bildquelle: Markus Schaaf und Nico Becker (Wasserschutzpolizei)

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