Fliegerhorst und Flugplatz Münster Loddenheide nach der Zerstörung durch Luftangriffe im Mai 1945

Das Luftbild, das im Mai 1945 während der Trolley Mission von der „Forty-Fourth Bombardment Group (Heavy)“ erstellt wurde, zeigt den alten Flugplatz Münster-Loddenheide, der im Zweiten Weltkrieg als Fliegerhorst der Luftwaffe genutzt wurde.

Noch vor dem Ersten Weltkrieg veranstaltete der Luftschiffahrtsverein Münster die ersten Flugtage auf dem Gelände der Loddenheide. Ein denkwürdiges Ereignis war u.a. die Landung des Zeppelins „Viktoria Luise“ im Juni 1912. Während im Ersten Weltkrieg auf der Loddenheide keine Flugtage mehr stattgefunden hatten, wurde das Fluggelände in den 1920’er Jahren durch Investitionen der Stadt Münster zusehends zu einem Flughafen ausgebaut (Gründung der Luftverkehrsgesellschaft Münster GmbH im Januar 1928 sowie Gründung der Flughafen Münster GmbH im April 1929). Obgleich die Loddenheide im planmäßigen Luftverkehr als Zwischenlandeplatz u.a. für das Luftschiff „Graf Zeppelin“ diente, wurde der Flugbetrieb auf Beschluß des Magistrats der Stadt Münster im Jahre 1930 gänzlich eingestellt, weil ein größeres Gelände für einen neuen Flughafen Verwendung finden sollte, nämlich der Flugplatz Münster-Handorf.

Im Jahre 1933 entschloß sich jedoch die Reichswehr dazu, die Loddenheide als Fliegerhorst zu verwenden. So wurden im April 1934 feste Start- und Landebahnen und zusätzliche Gebäude errichtet, die im Zweiten Weltkrieg zum Ziel alliierter Luftangriffe wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Areal der Loddenheide von der Britischen Rheinarmee benutzt und zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Nachdem im Herbst 1993 die letzten britischen Streitkräfte abgezogen waren, wurden sämtliche Gebäude auf der Loddenheide mit Ausnahme der Friedenskapelle abgerissen. Seit 1996 entstand auf dem ehemaligen Gelände des Flugplatzes Münster-Loddenheide ein Gewerbepark.

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