Château des Brides bzw. Kasteel De Breidels nahe der Gemeinde Oostkamp (Belgien)

Entweder auf dem Hinflug oder auf dem Rückflug wurden während der Trolley Mission auch zahlreiche Luftbilder von Belgien erstellt. Darunter konnte im Archiv endlich auch eine Luftaufnahme identifiziert werden, die das „Château des Brides“ (französisch) bzw. „Kasteel De Breidels“ (niederländisch) im Mai 1945 zeigt.

Das Schloß liegt in einem Waldgebiet im Süden von Oostkamp, westlich der Kortrijksestraat. Von der Hauptstraße aus ist mit „Google-Street-View“ das ehemalige neugotische Hausmeisterhaus oder Kutscherhaus zu erkennen; von dort erstreckt sich eine lange Allee bis zum Herrschaftssitz der Familie Peers de Nieuwburgh. Obgleich es sich nur um eines von über 400 Luftbilder der Trolley Mission handelt, ist doch die Geschichte dieses belgischen Schlosses interessant.

Im 19. Jahrhundert war Irénée Peers (1818-1888) Bürgermeisterin von Waardamme und ließ im Jahre 1846 nordwestlich der Kortrijksestraat eine schloßähnliche Burg bauen. Nach dem Tod von Irénée Peers wurde das Schloß an ihren Sohn Edouard Peers, später Edouard Peers de Nieuwburgh (1841-1919) übergeben, der ebenso das Bürgermeisteramt von Waardamme inne hatte.

Während des Ersten Weltkriegs brannte die Burg vollständig nieder. Im Jahre 1919 erbte Albert Peers de Nieuwburgh (1866-1937) das Gut von seinem Vater. Albert Peers de Nieuwburgh, Bürgermeister von Oostkamp von 1904 bis 1937, ließ auf den Ruinen der alten Burg ein neues Schloß mit dem Namen „De Breidels“ erbauen. Die Bauarbeiten waren im Jahre 1924 abgeschlossen. Nach dem Tod von Albert Peers de Nieuwburgh wurde das Schloß von seinem Thierry Peers de Nieuwburgh übernommen, der dort bis zu seinem Tod im Jahre 1978 lebte. Nach dem Tod von Thierry Peers de Nieuwburgh wurden große Teile des Grundstückes verkauft und in moderne Wohngrundstücke parzelliert, die heute den Namen „Waaroostpark“ erhalten haben.

Über „Google Earth“ erkennt man ein beeindruckendes, symmetrisch gebautes Schloß im Stile Louis XV, das auf einem Plateau mit umlaufendem Balkongeländer erbaut ist und an der Vorderseite über eine breite Treppe zugänglich ist. Die Inneneinrichtung des Schlosses soll der Künstler Georges Ysabie aus Gent vorgenommen haben. Imposant wirkt auch das Außengelände, ein Park mit gepflegten Gartenanlagen. Eine Allee mit doppelter Baumreihe bildet die Zufahrt zum Schloß. Vor dem Eingangsportal erstrecken sich geometrisch angelegte Blumen- und Rasenflächen, die für französische Parkanlagen typisch sind.

Bildcode: RHTM17