Ein neues Forschungsprojekt von John Provan und Markus Lenz: Luftbilder der Berliner Mauer von 1945 bis 1990

Veröffentlicht am 20. Juni 2020
Ein neues Forschungsprojekt von John Provan und Markus Lenz: Luftbilder der Berliner Mauer von 1945 bis 1990

Unter dem Namen „Berliner Luft“ stellen John Provan und Markus Lenz ihr Forschungsprojekt vor, das sich mit historischen Luftbildern von Berlin sowie mit äußerst seltenen Luftaufnahmen der Berliner Mauer und dem ehemaligen Grenzverlauf beschäftigt. Zunächst wurden 144 Luftbilder auf dieser Internetseite veröffentlicht, davon wurden zwölf gelöscht, da sie nicht die Zonengrenze zwischen West-Berlin und Ost-Berlin, sondern die Staatsgrenzen zwischen Hessen und Thüringen zeigten. Von den verbleibenden 132 Luftbildern könnten mit Hilfe zahlreicher Internetseitenbesucher bis auf drei Bilder alle Standorte identifiziert werden. Unser Dank gilt insbesondere den Herren Michael Hermann, Wolfgang Schober und Lothar Weber, die eifrig bei der Bilderkennung mitgewirkt haben.

Sie sind herzlich eingeladen, nicht nur die Luftbilder anzuschauen, sondern auch Hinweise zur Identifizierung der noch drei unbekannten Luftaufnahmen zu hinterlassen. Klicken Sie hierfür einfach auf das entsprechende Luftbild, dann erscheint darunter das entsprechende Kommentarfeld. Gerne können Sie auch bereits lokalisierte Luftbilder mit Ihren Beschreibungen ergänzen. Jeder Eintrag ist über die Kommentarfunktion willkommen!

Bitte lassen Sie den Autoren zunächst ein wenig Zeit, um Ihre Kommentare ins System einzupflegen. Berücksichtigen Sie bitte, dass es sich um ein Forschungsprojekt handelt, das keinerlei finanzielle Unterstützung erfährt, sondern rein aus historischem Interesse an der Stadt Berlin und des ehemaligen Grenzverlaufes entstanden ist. Es gibt keine Sponsoren und keine Forschungsgelder für dieses Projekt.

Bislang sind die Berliner Luftbilder „grob“ nach den bekanntesten Bauwerken bzw. Straßen sortiert worden. Häufig fehlt noch ein ausführlicher Text, welche Straßen und Gebäude im Detail auf den Luftaufnahmen zu erkennen sind.


DDR BT-9-Wachturm an der Exklave Steinstücken mit Eisenbahnlinie von Drewitz nach Wannsee - Luftaufnahme vom 9. März 1982 (Bild 047)

Veröffentlicht am 7. November 2022
DDR BT-9-Wachturm an der Exklave Steinstücken mit Eisenbahnlinie von Drewitz nach Wannsee - Luftaufnahme vom 9. März 1982 (Bild 047)

Das Luftbild zeigt die Exklave Steinstücken, eine Ortslage im südlichsten Teil von Berlin Wannsee im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, die fast vollständig vom Gebiet Potsdams umschlossen ist. Bekannt geworden ist Steinstücken als die einzig permanent bewohnte West-Berliner Exklave in den Jahren des Kalten Krieges. Auf dem Bild ist der niedrig gehaltene BT-9-Wachturm der DDR-Grenztruppen mit nur sechs Ringelementen exakt an jener Stelle zu sehen, wo die Eisenbahn von Drewitz zur Rechten nach Wannsee zur Linken die Grenze nach Steinstücken überquert (Bild 047).

Das Luftbild wurde von den Herren Dirk Papenbrok und Rainer Rose identifiziert - vielen Dank!


Luftbild alter Checkpoint Bravo - Kontrollpunkt Dreilinden und Teltowkanalbrücke vom 12. November 1963 (Bild 015)

Veröffentlicht am 28. September 2020
Luftbild alter Checkpoint Bravo - Kontrollpunkt Dreilinden und Teltowkanalbrücke vom 12. November 1963 (Bild 015)

Auf diesem Luftbild, das am 12. November 1963 am „alten“ Checkpoint Bravo entstand, wurde ein Konvoi der US Army von Sowjetischen Militärs gestoppt. Anzumerken ist, dass sich der Checkpoint Bravo bzw. der Kontrollpunkt Dreilinden und Teltowkanalbrücke vor 1969 im Bereich der Ortslage Albrechts Teerofen befand. Nach 1969 ließ die DDR einen neuen Autobahnabschnitt bauen, um die Ortslage Albrechts Teerofen zu umgehen. In diesem Zusammenhang entstand der „neue“ Checkpoint Bravo, der auch als Kontrollpunkt Dreilinden-Drewitz bezeichnet wurde.

Auf der von Walter Elkins betriebenen Internetseite „U.S. Army in Germany“ heißt es zu diesem Vorfall: „Soviet detention of our military convoy at Checkpoint Bravo. After being detained for one day at Checkpoint Alpha, the convoy was allowed to proceed, but upon arrival at Checkpoint Bravo it was again held up. To retaliate we dispatched another convoy form Berlin to Helmstedt, thus blocking all civilian and military traffic from and to Berlin. After 72 hours of detention, the convoys were allowed to proceed. The crisis resulted to dismounting procedures, which the Soviets wanted changed“.

Übersetzung ins Deutsche: „Sowjetische Gefangennahme unseres Militärkonvois am Checkpoint Bravo. Nachdem der Konvoi einen Tag lang am Checkpoint Alpha festgehalten wurde, durfte er weiterfahren, wurde aber bei seiner Ankunft am Checkpoint Bravo erneut aufgehalten. Als Vergeltungsmaßnahme schickten wir einen weiteren Konvoi von Berlin nach Helmstedt und blockierten damit den gesamten zivilen und militärischen Verkehr von und nach Berlin. Nach 72 Stunden Stillstand wurde den Konvois die Weiterfahrt gestattet. Die Krise führte zu Grenzverkehrsregelungen, welche die Sowjets geändert haben wollten“.


Bild der Altonaer Straße an der Siegessäule mit Blick zur U-Bahn-Station Hansaplatz (Bild 112)

Veröffentlicht am 20. Juni 2020
Bild der Altonaer Straße an der Siegessäule mit Blick zur U-Bahn-Station Hansaplatz (Bild 112)

Dieses Bild ist von der Siegessäule aus entstanden und zeigt den Verlauf der Altonaer Straße bis hin zur U-Bahn-Station Hansaplatz.

Das Luftbild wurde von Herrn Wolfgang Schober identifiziert - vielen Dank!


Luftbild der Berlepschstraße und der alten Gleise der Stammbahn (S-Bahn) in Berlin (Bild 111)

Veröffentlicht am 20. Juni 2020
Luftbild der Berlepschstraße und der alten Gleise der Stammbahn (S-Bahn) in Berlin (Bild 111)

Das Luftbild zeigt den Verlauf der Staatsgrenze zwischen BRD und DDR bzw. West-Berlin und Brandenburg entlang der Berlepschstraße. Etwa in der Bildmitte ist die Wendeschleife der Berlepschstraße zu erkennen, wo einst die S-Bahn-Station Düppel/Kleinmachnow angesiedelt war.

Herr Wolfgang Schober ergänzt folgende Anmerkungen:
Stammbahnstrecke in Berlin-Zehlendorf, bei der Einmündung Menzer Weg in die Berlepschstraße; Blickrichtung ca. 245°. Blick auf Wendeschleife am westlichen Ende der Berlepschstraße, links der Grenze der Ort Kleinmachnow; rechts im Vordergrund sind Teile der amerikanischen Wohnsiedlung an der Lloyd-G.-Wells-Straße zu erkennen, dahinter die Kleingartenkolonie Schlachtensee Süd. In der Ferne zeichnet sich etwas links der Blickachse (entlang der Stammbahnstrecke) der DDR-Kontrollpunkt Dreilinden-Drewitz ab.


Luftbild der Grenzanlagen hinter der Lohmühleninsel in Ost-Berlin vom 12. Mai 1982 (Bild 108)

Veröffentlicht am 20. Juni 2020
Luftbild der Grenzanlagen hinter der Lohmühleninsel in Ost-Berlin vom 12. Mai 1982 (Bild 108)

Das Luftbild entstand unmittelbar über der Lohmühleninsel, die zwischen dem Landwehrkanal und Flutgraben gelegen ist. Hinter dem Flutgraben verlief die Zonengrenze bzw. Staatsgrenze. Auf der Luftaufnahme ist links im Bild der Autobus-Betriebshof der VEB Berliner Verkehrsbetriebe zu sehen; rechts davon verläuft die heutige Puschkin-Allee.

Herr Wolfgang Schober ergänzt folgende Anmerkungen:
Nähe Landwehrkanal westlich der Lohmühleninsel, Berlin Kreuzberg, SO 36. Blickrichtung Elsenbrücke, ca. 100° (OzS). Links davor Spree im Bereich Osthafen, hinter Elsenbrücke und den Ringbahnbrücken die Halbinsel Stralau, rechts davon blickt man spreeaufwärts mit den Landungsbrücken der „Weißen Flotte“ am Treptower Park am rechten Bildrand. Links oben scheint gerade noch etwas von der Wasserfläche der Rummelsburger Bucht erkennbar zu sein. Interessant im Vordergrund: Der Wachturm ist auch heute noch als Mahnmal/Gedenkort erhalten.


Luftbild vom Reichstagsufer an der Marschallbrücke vom 12. Mai 1982 (Bild 107)

Veröffentlicht am 20. Juni 2020
Luftbild vom Reichstagsufer an der Marschallbrücke vom 12. Mai 1982 (Bild 107)

Das Luftbild, das am 12. Mai 1982 erstellt wurde, zeigt in Höhe des Parkplatzes am Reichstag die Spree sowie die dahinterliegenden Grenzanlagen in Ost-Berlin. Entlang der Spree sind die Marschallbrücke, der Schiffbauerdamm sowie der Bahnhof Friedrichstraße auszumachen. Ganz im Hintergrund erstreckt sich der Berliner Fernsehturm.


Luftaufnahme der Fähre zur Pfaueninsel am 12. Mai 1982 mit Blick auf den Fernmeldeturm auf dem Schäferberg (Bild 103)

Veröffentlicht am 20. Juni 2020
Luftaufnahme der Fähre zur Pfaueninsel am 12. Mai 1982 mit Blick auf den Fernmeldeturm auf dem Schäferberg (Bild 103)

Das Luftbild würde am 12. Mai 1982 unmittelbar über der Pfaueninsel erstellt. Zu sehen sind das Schloß auf der Pfaueninsel, die Fähre sowie die Bootsanlegestelle am Wirtshaus zur Pfaueninsel. Im Hintergrund ist außerdem der markante Fernmeldeturm auf dem Schäferberg zu erkennen.

Das Luftbild wurde von Herrn Lothar Weber identifiziert - vielen Dank!


Luftbild der Hasenheide entlang der Karlsgartenstraße quer zur Fontanestraße am 12. Mai 1982 (Bild 102)

Veröffentlicht am 20. Juni 2020
Luftbild der Hasenheide entlang der Karlsgartenstraße quer zur Fontanestraße am 12. Mai 1982 (Bild 102)

Das Luftbild zeigt Berlin-Neukölln, dort die Karlsgartenstraße nahe der Hasenheide. Die Kamera blickt in Richtung Südosten, so dass im Vordergrund die Volkshochschule (Kurt-Löwenstein-Haus) zu erkennen ist. Querab erstreckt sich die Fontanestraße.

Das Luftbild wurde von Herrn Lothar Weber identifiziert - vielen Dank!