Den Haag Luftbild Scheveningen am 12. Mai 1945 (Niederlande)

Veröffentlicht am 3. Oktober 2020
Den Haag Luftbild Scheveningen am 12. Mai 1945 (Niederlande)

Das Luftbild zeigt den Stadtteil Scheveningen von Den Haag in den Niederlanden. Sehr gut zu erkennen ist das Kurhaus am Strand, das im Jahre 1884/1885 erbaut wurde. Das Gebäude diente bis ins Jahr 1969 als zentrales Kurhaus im Seebad Scheveningen, wurde dann jedoch als Steigenberger Hotel bzw. Amrâth Hotel umfunktioniert. Die Luftaufnahme wurde am 12. Mai 1945 mit einer „K-24 Aerial Surveillance Camera“ erstellt, die von der US Air Force im Zweiten Weltkrieg zur Luftbildaufklärung verwendet wurde. Den Haag war während der „Nordroute“ der Trolley Mission der letzte Wegpunkt bzw. Orientierungspunkt für die Piloten auf dem europäischen Festland vor dem Rückflug über den Ärmelkanal nach Großbritannien.

Wie viele andere Orte an der Nordseeküste wurde auch Scheveningen im Jahre 1942 zum Sperrgebiet erklärt. Die deutschen Besatzer befürchteten eine Invasion entlang der Nordseeküste und beschlossen schließlich, den sogenannten „Atlantikwall“ zu bauen, eine Mauer, welche die Alliierten vom Nordkap bis zur französisch-spanischen Grenze aufhalten sollte. Für Scheveningen bedeutete die Ausweisung als Sperrgebiet, dass die unmittelbar an der Küste gelegenen Ortsteile zu verbotenen Gebieten erklärt wurden, so dass Bewohner ihre Häuser zu verlassen hatten. Der Küstenstreifen wurde in eine Verteidigungslinie umgewandelt, Gebäude wurden abgerissen und Schützengräben wurden angelegt. Eine schwere Betonmauer entlang des Boulevards sollte zudem die Invasion alliierter Panzer aufhalten.

Ein besonderes Zeitzeugnis der Situation in Den Haag und Scheveningen ist der niederländische Wochenschau-Kurzfilm mit dem Titel „De Geschonden Residentie“ (Die verwundete Hauptstadt), der am 1. August 1945 im Auftrag der niederländischen Regierung produziert wurde. In diesem Kurzfilm sind die enormen Verwüstungen zu sehen, welche die deutschen Besatzer in Scheveningen angerichtet hatten. In diesem Kurzfilm wird am Ende auch illustriert, wie Arbeiter mit dem Abtragen des Betons, mit der Beseitigung von Barrikaden und mit der Sprengung von Bunkern beginnen.

Videoquelle: Nederlands Instituut voor Beeld en Geluid (Polygoon-Profilti)

Bildcode: HDTM02


Privatleute, Stadtarchive sowie Unternehmen können dieses Luftbild und alle anderen Luftaufnahmen der „Trolley Mission“ in der vollen Bildauflösung ohne Kopierschutz und ohne Wasserzeichen lizensieren lassen. Mit einer Nutzungslizenz können die Luftbilder in Büchern, in Zeitschriften, in Fernsehdokumentationen, in Ausstellungen sowie in sonstigen Online-/Offline-Veröffentlichungen verwendet werden. Sie erhalten Digitalbilder in den Formaten JPEG und TIFF in der größtmöglichen Bildqualität mit authentischer Provenienz der Bilder. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Rubrik „Download“.

Sind Sie auf der Suche nach zeitgenössischer Literatur und nach Büchern sowie insbesondere Bildbänden, in denen der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit fotographisch dokumentiert sind, dann nutzen Sie bitte die Rubrik „Literatur (Bildbände)“; dort sind mehrere Dutzend Autoren und Buchtitel aufgeführt, darunter Literaturquellen über den Luftkrieg bzw. Bombenkrieg in Deutschland.

WERBUNG


WERBUNG

Trolley Mission

Die „Trolley Mission“ war eine damals geheime Flugmission der US-amerikanischen Luftwaffe. Im Mai 1945 sind Luftaufnahmen erstellt worden, die deutsche Städte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg sprichwörtlich zur „Stunde Null“ zeigen.

Städte